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Herbert Marcuse

1898 in Berlin geboren, als Sohn eines Kaufmanns, studierte Philosophie an den Universitäten Berlin und Freiburg, beteiligte sich aktiv an der — mit der kritischen Edition der Marxschen Jugendschriften verbundenen — philosophischen Neuentdeckung des Marxismus. Seine „Konkrete Philosophie“ war von Freud und Heidegger beeinflußter Marxismus. Mitglied des Frankfurter Instituts für Sozialforschung.

1933 emigrierte er nach Genf, 1934 nach New York, wo er Mitglied des Institute of Social Research an der Columbia University wurde. 1942-1950 war er Sektionschef im Office of Strategic Services und im Department of State in Washington. In den folgenden Jahren war Marcuse wissenschaftlicher Mitarbeiter und Dozent am Russian Research Center der Havard University. 1954 wurde er Professor für Politikwissenschaften an der Brandeis University, Waltham (Mass.), sodann an der University of Columbia in San Diego, Californien. Einziger Philosoph seiner Generation, der sich zur Protestbewegung der Studenten uneingeschränkt bekannte. Gegen den Vorwurf, im Krieg CIA-Agent gewesen zu sein, verteidigten ihn 1969 16 Neue Linke, darunter Rudi Dutschke, Oskar Negt, Klaus Meschkat; auch Erich Fried.

Seine wesentlichsten Publikationen:

  • Vernunft und Revolution, Hegel und die Entstehung der Gesellschaftstheorie, 1962, Neuwied.
  • Die Gesellschaft des sowjetischen Marxismus, 1964, Neuwied.
  • Triebstruktur und Gesellschaft, ein philosophischer Beitrag zu Freud, 1967, Frankfurt.
  • Der eindimensionale Mensch, Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft, 1967, Neuwied/Berlin.
  • Psychoanalyse und Politik, 1968, Frankfurt.

Beiträge

Herbert Marcuse

Die Angst des Prometheus

25 Thesen zu Technik und Gesellschaft
No. 307/308
Juli
1979

Daß man mit 81 immer noch kraftvoll philosophieren kann, bewies Herbert Marcuse, als er bei den Frankfurter Römerberggesprächen Mitte Mai zur aktuellen Technikdiskussion sprach. Prometheus brachte den Menschen das Feuer, und das war die Ursünde, die die Götter ihn büßen ließen ... Wir bringen (...)

Herbert Marcuse

Faschismus in den USA?

Die Konturen einer neuen Ordnung
No. 273/274
September
1976

Durch Vietnam vom Thron des Weltherrschers gestoßen, versucht der US-Imperialismus seine Vorherrschaft unter neuen, schwierigeren Bedingungen zurückzuerobern. Die Waffen sind, wie zur Zeit des Marshallplans, wirtschaftliche: Kredit- und Währungspolitik‚ Getreidemomonol usw. Die Kosten haben diesmal (...)

Peter Aschner (Übersetzung) • Michel Bosquet • Jean Daniel • Herbert Marcuse

Voraussetzungen der Revolution

Gespräch
No. 232
April
1973

Seit Sie vor zehn Jahren den „Eindimensionalen Menschen“ schrieben, hat sich vieles geändert, auch Sie selbst. In Ihrem jüngsten Buch, „Konterrevolution und Revolte“, gehtes weniger um Integrierung der Menschen ins System, als um deren Abkehr von der sich zersetzenden kapitalistischen Gesellschaft. (...)

Rolf Gössner • Paul Hasse • Herbert Marcuse

Für Einheitsfront der Linken

Gespräch in Freiburg
No. 225
November
1972

Wo sehen Sie Ansätze für die noch zu erarbeitende umfassende Theorie des modernen Kapitalismus? In der Marxschen Theorie, aber in einer Marxschen Theorie, die nicht zum Dogma erstarrt und die nicht zum Klischee erniedrigt wird, sondern deren Grundbegriffe dialektisch entwickelt werden, so daß (...)

Herbert Marcuse • Dieter Straubert

Zeit für Disziplin

Gespräch
No. 212/I-IV
August
1971

Jean Genet • Herbert Marcuse

Helft Angela

No. 203/II
November
1970

Herbert Marcuse

Ein Brief

No. 196/I
April
1970

Sehr geehrter Herr Nenning: Die Publikation meiner Notizen („Nicht einfach zerstören“) in NEUES FORVM, Heft 188/189 ist mit einer redaktionellen Vorbemerkung versehen, deren erste Sätze ich zitiere: „Herbert Marcuse ist verstummt. Seit jener wilden Attacke des jungen Führers der neuen Linken, (...)

Herbert Marcuse

Humanismus — gibt’s den noch?

No. 196/I
April
1970

Elitärer und egalitärer Humanismus — „Reine Menschlichkeit ist wehrlos“ — Humanismus vor und nach der Revolution — Humanismus als Negation des Bestehenden. Die totale Manipulationsgesellschaft kann den Humanismus nicht brauchen, er wird in ihr technisch und psychisch unmöglich — Integration selbst der (...)

Herbert Marcuse

Nicht einfach zerstören

Über die Strategie der Linken
No. 188/189
August
1969

Herbert Marcuse ist verstummt: Seit jener wilden Attacke des jungen Führers der neuen Linken, Daniel Cohn-Bendit, auf ihn im Teatro Eliseo in Rom, wo Marcuse auf Einladung eher sehr bürgerlicher Veranstalter sprach, ist er in der Öffentlichkeit nicht mehr aufgetreten. Natürlich ist der von (...)

Herbert Marcuse • Henrich von Nussbaum

Revolution 1969

Gespräch
No. 181
Januar
1969

Marcuse: Die Reformen, die das Gaullistische Regime jetzt einführen wird, sind, weiß Gott, keine revolutionären Reformen. Es sind technokratische Reformen. Aber es gibt Reformen, die in der Tat zu einer zunehmenden Radikalisierung führen können; ich bin da ganz der Meinung meines Freundes André Gorz (...)

Herbert Marcuse

Friede als Utopie

No. 179-180
November
1968

Herbert Marcuse • Harvey Wheeler

Gibt es noch Christen?

Ein Gespräch
No. 176-177
August
1968

Herbert Marcuse

Die Gesellschaft als Kunstwerk

No. 167-168
November
1967

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