Günther Anders Archiv

  • Gerhard Oberschlick
    Seltsames in Anders’ Namen
    (17. Juli 2023)

    Kriminalgeschichte im Philosophenmilieu: 1. Das intellektuelle und moralische Totalversagen einer Gruppe Philosophen im praktischen Leben einer Günther Anders gewidmeten Forschungsgemeinschaft; 2. deren schludriger Umgang mit Wahrheit bereits in (...)

  • Günther Anders • Mathias Greffrath
    «Wenn ich verzweifelt bin, 
    was geht’s mich an?»
    (12. Mai 2023)

    Die ungewöhnliche Informiertheit seines Gesprächspartnes macht dieses frühe Interview zu einer reichhaltigen philosophiehistorischen und biografischen Quelle über Günther Anders. Zuerst erschienen in Mathias Greffrath: Die Zerstörung einer Zukunft. (...)

  • Günther Anders
    Nürnberg und Vietnam
    (2. Juni 2019)

    Zur Lektüre empfohlen wird das zunächst stehende PDF des Originaldrucks. Der darunter stehende, nicht synoptisch und auch sonst unformatierte Text dient nur der Such-Funktion, die systembedingt keine PDFs durchsucht. „Von euch werden die meisten (...)

Günther Anders-Bibliographie

  • Heinz Scheffelmeier
    Bibliographie Günther Anders
    (24. Oktober 2015)

    Günther Anders-Bibliographie 1924-2012 — mit einem Anhang: Materiali per una Bibliografia italiana di Günther Anders 1962–2013

  • Gerhard Oberschlick
    Vorbemerkung des Herausgebers
    (12. April 2014)

    Das bevorstehende Erscheinen von Günther Anders, Die Kirschenschlacht, deren erste Transkription aus der Handschrift Heinz Scheffelmeier 1994 oder ’95 vorgenommen hatte, war der Anlass, im Dezember 2011 wieder Kontakt zu ihm aufzunehmen. Er, (...)

Neueste Beiträge von Günther Anders im FORVM

  • Obdachlose Skulptur
    (WWW-Ausgabe, August 2023)

    Am 13. März 1943 hielt Günther Anders, seit 1936 im Exil in den USA, in Kalifornien einen Vortrag über das Werk von Auguste Rodin, das er von seinem Pariser Aufenthalt 1933-1936 her kannte. Der Text erschien auf deutsch erstmals 1994 im Verlag C. (...)

  • Die Rolle der Situationskategorien bei den „Logischen Sätzen“
    (WWW-Ausgabe, September 2020)

    Mit dieser Dissertation promovierte Günther Anders 1924, noch unter seinem Geburtsnamen Günther Stern, als 22-Jähriger bei Edmund Husserl in Freiburg/Breisgau

  • Anders und Adorno
    (WWW-Ausgabe, Mai 2020)

    Wie die ambivalente Beziehung der beiden Philosophen wechselseitig begründete Wertschätzung mit ebensolcher Feindseligkeit, wenn nicht Verachtung mischt, sollen diese Beiträge nachzeichnen. Am Anfang steht der peinlichste Auftritt, den ein (...)

  • Unsinn des Sinnbegriffes
    (WWW-Ausgabe, Mai 2019)

    Zuerst erschienen in: „Akzente“, Zeitschrift für Literatur herausgegeben von Michael Krüger in München Heft 5/Oktober 1982, 3. Umschlagseite „Ich halte das nicht mehr aus!“ jammerte ein Einzelrädchen, das, völlig frei und in seinen Handlungen und (...)

  • Löwith-Besprechung (1942)
    (WWW-Ausgabe, Dezember 2018)

    Diese Löwith-Besprechung ist zusammen mit der zugehörigen Korrespondenz, insbesondere zwischen Anders und Löwith (soweit erhalten), in „sans phrase“ erschienen. Dort wird auch erklärt, was es mit den heftigen redaktionellen Strichen im Manuskript auf (...)

  • Über das Haben
    (WWW-Ausgabe, Oktober 2018)

    Erschienen 1928 unter dem Geburtsnamen Günther Stern, fußt dieses erste Buch des Verfassers auf seiner unveröffentlichten Dissertation Die Rolle der Situationskategorie bei den „logischen Sätzen“. Erster Teil einer Untersuchung über die Rolle der (...)

  • Drei poetische Nachträge aus dem Nachlaß
    (WWW-Ausgabe, Oktober 2015)

    1. Zu: Molussische Katakombe 2. Zu: Lieben gestern 3. Zu: Tagebücher und Gedichte

  • Kulturwert und Wahrheit widersprechen einander
    (WWW-Ausgabe, Juli 2014)

    Mit der nachstehenden Überlegung gibt uns G. A. einen Schlüssel zum Verständnis, worauf der sogenannte religiöse Fundamentalismus beruht: Dieser betrachtet Religionen nicht als Kulturwerte, sondern die eigene als Wahrheit, alle anderen als (...)

  • Die Totenpost
    (WWW-Ausgabe, 2000)

    Nach fünfzehnjährigen Irrfahrten standen im Jahr 1946 die mit Briefen und Bildern der letzten Geschlechter erfüllten Fässer in seinem New Yorker Zimmer. — Aus dem Nachlaß.

  • Die Wahrheit wird transportiert
    (No. 487-492, Dezember 1994)

    Molussische Apokryphe über das Blamieren Vor 1938, für den Druck überarbeitet 1973 Nicht aufgenommen in die Buch-Ausgabe: Die Molussische Katakombe, München 1992 (Ans Ende.) »Der Dritte«, so erzählte Olomonokoro, »der die Ewigkeit der Ideen leugnete (...)

Neueste Beiträge zu Günther Anders im FORVM

  • Gerhard Oberschlick
    Nicht genügend kontrovers
    (WWW-Ausgabe, Oktober 2018)

    Warum aus Günther Anders’ Nachlass nichts im Tumult erscheint. Zuerst erschienen in: sans phrase. Zeitschrift für Ideologiekritik, Heft 6, Wien und Freiburg, Frühjahr 2015, Seite 233 – 241 Auf Grundlage einer kursorischen, doch sorgfältigen Einschau (...)

  • Gerhard Oberschlick
    Minister Larifari
    (No. 496-498, Juni 1995)

    4 Anschreiben, 1 Aktennotiz Postscriptum und Notabene mit 3 Fußnoten Herrn Staatssekretär und Bundesminister designatus für Inneres Caspar Einem persönlich (1) BKA Fax: 53 55 656 6. 4., ca. 15. 20 (2) BMfI Fax: 53126 2240 7. 4., ca. 14.10 Wien, 6. (...)

  • Konrad Paul Liessmann
    »Das Prinzip Auschwitz«
    (No. 496-498, Juni 1995)

    Fünfzig Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges nimmt die Beschäftigung mit diesem und seiner Vorgeschichte immer seltsamere Formen an. Angesichts der auf die Erinnerungstage hin terminierten Appelle, nicht zu vergessen, angesichts des damit (...)

  • Gerhard Oberschlick
    Lob der Unangenehmheit
    (No. 496-498, Juni 1995)

    Bei der Vorbereitung bin ich wieder einmal darauf gestoßen worden, daß Günther Anders ein äußerst unangenehmer Mensch war. Immer wenn ich mich hingesetzt habe, um irgendwas aufzuschreiben, imaginiert sich mir der und macht mir Einwände und pflanzt (...)

  • Wendelin Schmidt-Dengler
    Günther Anders’ »Mariechen«
    (No. 487-492, Dezember 1994)

    1. Sich mit Günther Anders auseinanderzusetzen, ist so gefahrlos nicht, und das in einem ganz körperlichen Sinne, denn er sagt von sich: »Wenn Kunst-, Musik- oder Literaturwissenschaftler philosophische Floskeln in den Mund nehmen, ziehe ich den (...)

  • Editorische Notiz
    (No. 480, Dezember 1993)

    Auf den folgenden Seiten bringen wir die erste Veröffentlichung aus dem Nachlaß von Günther Anders, der genau ein Jahr vor dem Erscheinungstag starb. Der handgeschriebene, unvollendete Text liegt neben zahlreichen Skripten in einer Ladenschachtel (...)

  • Ludger Lütkehaus
    Die Bombe küßt niemanden
    (No. 465-467, November 1992)

    Lieber, verehrter Herr Anders, zu der unsäglichen Rezension von Werner Fuld in der ›FAZ‹ vom 26. September, die mich in unverfrorener und total irreführender Weise für eine nur der ›FAZ‹ passende Anders-Kritik in Anspruch nimmt, schicke ich Ihnen eine (...)

  • Gerhard Oberschlick
    Bombenvergessenheit schlägt Seinsversessenheit
    (No. 465-467, November 1992)

    Betrifft: Werner Fuld, „Zur Freiheit verurteilt, 11.7.1992 & „Wen die Bombe küßt. Neue Literatur von und über Günther Anders“, 26.9.1992, in Ihrem Blatt. S.g. Herren ›FAZ‹-Herausgeber, mit angemessener Verspätung gerät mir der zweite von Fulds (...)

  • Wolfgang Beck
    Dank von & an Günther Anders
    (No. 465-467, November 1992)

    G.A. hat seit mehr als 10 Jahren Wien nicht mehr verlassen; seit anderthalb Jahren lebt er in einem Pflegeheim, nach einem Schenkelhalsbruch kann er sich kaum mehr bewegen. Sein Radius reicht über wenige wackelige Schritte vom Bett zum Tisch oder (...)

  • Rudolf Burger
    Die Philosophie des Aufschubs
    (No. 444, Dezember 1990)

    Mittlere Aufregung und fröhliche Fehlmeldungen von Taz bis FAZ — Burger hätte, z.B., Anders einen Erpresser genannt — über diese Eröffnungsrede zum Günther Anders-Symposium der Stadt Wien geben die schöne Gelegenheit zu sorgsamer Richtigstellung durch (...)

Neueste Beiträge der WWW-Ausgabe

  • Konstantin Kaiser
    Nationalismus
    (13. September 2023)

    Sich einem bestehenden Begriff neu anzunähern bedeutet zugleich, sich von dessen bisherigem Verständnis zu entfernen. Das Deutsche liebt es, in räumlichen Metaphern zu formulieren – enträumlicht gesprochen: Begriffe neu zu klären, bedeutet zugleich (...)

  • Jürg Jegge
    Wiener Theaterbummel
    (11. Juli 2023)

    Alle sechs Wochen, ungefähr, kommt Jürg Jegge nach Wien und ins Burgenland, alle sechs Wochen, ungefähr, fährt er zurück nach Rorbas im Bezirk Bülach des Kantons Zürich in der Schweiz. Bei uns in Wien und Umgebung besucht er von Alters her die Theater (...)

  • Konstantin Kaiser
    „Politische Aufklärung“ in Österreich
    (30. November 2022)

    In der Woche 27 des Jahres 2022 (4. bis 10. 7. 2022), stellten die „Niederösterreichischen Nachrichten“, S. 42–43, Christa Bauer, die neue Geschäftsführerin des Mauthausen-Komitees vor. Christa Bauer, Weinviertlerin aus Wultendorf, weiß sich dem (...)

  • Peter Gutjahr
    Von Fröschen und von Skorpionen
    (4. Oktober 2022)

    1.Dialog Egokrücken Alfred und Slobo in einem Wiener Gemeindebau. Alfred, am Schreibtisch vor seinem Computer, spielt Schach, Slobo, mit einer Tasse Tee aus der Küche kommend setzt sich auf die Couch. Slobo: „Alfred, dein Wasserhahn tropft.“ (...)

  • Konstantin Kaiser
    Je länger der Krieg andauert, desto wichtiger wird die Propaganda
    (22. Mai 2022)

    Preprint seines Editorials zur „Zwischenwelt“ Nr. l/22 Zeitschrift der Theodor Kramer Gesellschaft Erscheint Anfang Juni Der Vernichtungskrieg, den das Terrorregime der Russischen Föderation gegen die Republik Ukraine führt, die Vergewaltigungen, (...)

  • Konstantin Kaiser
    Der Narzißmus des „Bin ich nicht“
    (17. Januar 2022)

    Über Rudolf Burgers erstes posthumes Buch. Die Besprechung erschien zuerst im Magazin der Theodor Kramer Gesellschaft „Zwischenwelt. Zeitschrift für Kultur des Exils und des Widerstands“ 38/4, Dezember 2021, 70f., hier mit freundlicher Genehmigung (...)

  • Gerhard Oberschlick
    Über Gott und die Welt und das Böse
    (17. Januar 2022)

    Ein wutiges Pamphlet, zuerst gegen Anton Pelinka und sodann gegen mich, enthält das erste posthume Buch von Rudolf Burger im Nachwort des Herausgebers. Offenbar hatte ihn erbost, wie meine Analyse des Artikels gegen „Gedenken“ und für das (...)

  • Gerhard Oberschlick
    ­Rudolf Burgers Glück
    nach dem Ende
    (24. Oktober 2021)

    Das eine brachte der Postbote am 3. Juli. Absender: Sonderzahl, handschriftliches Begleitbillett in Versalien: Mit herzlichen Grüszen, Unterschrift (unleserlich). Autor: Rudolf Burger, Herausgeber: Bernhard Kraller, der im Nachwort meine (...)

  • Perrine Wilhelm
    Gewalt und Politik bei Günther Anders und Hannah Arendt
    (6. September 2021)

    Dieser elfte der zweiundzwanzig Beiträge konfrontierte am zweiten Tag präzise das Tagungsthema. Günther Anders’ späte Thesen zur Gewalt hatten dem beinahe Neunzigjährigen fast ausschließlich heftigen Widerspruch, Schelte und die Verdächtigung als senil (...)

  • Moralischer Absturz in eine gefährliche und unmenschliche Politik!
    (5. Juli 2021)

    Berlin, den 5. Juli 2021 Sehr geehrter Herr Bundespräsident, mit Entsetzen haben wir die von den Revolutionsgarden im Iran nahestehenden Medien verbreitete Nachricht Ihrer Glückwünsche an Ebrahim Raisi vernommen. Auch der Botschafter des (...)

  • Stephan Steiner
    Rückkehr des Verworfenen
    (20. Mai 2021)

    Günther Anders: Schriften zu Kunst und Film. Herausgegeben von Reinhard Ellensohn und Kerstin Putz. München: C.H.Beck 2020 Günther Anders: Die Weltfremdheit des Menschen. Schriften zur philosophischen Anthropologie. Herausgegeben von Christian (...)

  • Hermann Langbein
    Vergangenheitsbewältigung und Trauerarbeit in Österreich
    (8. Mai 2021)

    Von ihm können wir lernen, was Gedenkpolitik heißt, und den Umgang mit Vergangenheit. Der Wiener Schauspieler flüchtete nach dem „Anschluss“, kämpfte in Spanien gegen die Errichtung der Diktatur, floh nach Frankreich, wurde 1941 nach Dachau, 42 nach (...)

aus 42 Jahren FORVM

  • Friedrich Geyrhofer
    Wer ist der Täter?
    (No. 307/308, Juli 1979)

    Theodor Reik: Der unbekannte Mörder. Psychoanalytische Studien, Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 1978, 419 Seiten, DM 36, ö5 284 Moralischer Polizismus Diese Aufsatzsammlung des Wiener Psychoanalytikers Theodor Reik (1888 bis 1969) stammt aus (...)

  • Silvia Wallner
    Aus der Bienenwabe
    (No. 307/308, Juli 1979)

    Ich war eine von den ersten Mietern. Als ich in den Trabrenngründen einzog, war der Block, wo ich meine Wohnung habe, schon fertig. Es fehlten noch die Querblocks. Zwei Jahre lang lebten wir, grob gesagt, auf einer Baustelle. Es gab keinen (...)

  • Christl Spitzy
    Lärm und Delogierung
    (No. 307/308, Juli 1979)

    Aus dem Loch in die Helle Ich versteh das nicht! Früher sind wir auch durchgekommen, aber jetzt geht es einfach nicht mehr! Mir ist es richtig peinlich, daß ich zu Ihnen kommen muß. Aber ich weiß einfach nicht mehr weiter! Mit diesen oder (...)

  • Heinz Lutter
    Stadt aus Eis
    (No. 307/308, Juli 1979)

    1 Das häßliche Wien Die „Trabrenngründe“ sind eine Stadtrandsiedlung im wahrsten Sinn des Wortes. Sie liegen am äußersten Rand der Stadt, im Norden, dort, wo Wien am unbeliebtesten ist. Der Süden und der Westen der Stadt sind attraktiver und werden (...)

  • Jost Herbig
    Hunger durch grüne Revolution
    (No. 307/308, Juli 1979)

    1998 wird Thomas Malthus’ Essay on the Principle of Population as it Affects the Future Improvement of Society zweihundert Jahre alt. Bis dahin wird die Zahl der Menschen auf der Erde von vier auf fast sieben Milliarden wachsen, mit den größten (...)

  • Gerhard Kunze
    Industrie bringt Elend
    (No. 307/308, Juli 1979)

    Der Verfasser hat zwei Entwicklungshilfeeinsätze, einen in Mexiko und einen in Obervolta, hinter sich. Das erste Land zählt zu den sogenannten Schwellenländern, also jenen Ländern, die scheinbar gar nicht mehr unterentwickelt sind, das zweite laut (...)

  • Charles Levinson • Hanswerner Mackwitz
    Den Krebs kriegt ihr gratis
    (No. 307/308, Juli 1979)

    „Alles in allem steht außer Zweifel, daß es gelingen wird, in angemessener Frist die Produktionsverfahren so fortzuentwickeln, daß Gesundheitsgefahren ausgeschlossen werden können“ — das schrieb sich der Deutsche Verband Kunststofferzeugende Industrie (...)

  • Wolfgang Harich • Hanswerner Mackwitz
    Der Stern von Zwentendorf zog mich her
    (No. 307/308, Juli 1979)

    Wie jetzt bekannt wurde, wird der Philosoph Wolfgang Harich, 55, von einer nach Spanien und Österreich unternommenen Reise vorerst nicht in die DDR zurückkehren, sondern sich in Wien niederlassen. Hier sprach mit ihm über seine Motive der (...)

  • Michael Siegert
    Harrisburger Pils, Prost!
    (No. 307/308, Juli 1979)

    Kaum hatte Alexej Kossygin am 22. Mai 1979 Prager Boden betreten, erklärte er den Bankettgästen in der Prager Burg, es gäbe „ungeklärte Fragen“ im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) und eine „schleppende Vorbereitung gemeinsamer Aktionen“. Den (...)

  • Ingrid Strobl
    ach trendbewußte junge frau —
    (No. 305/306, Mai 1979)

    wir machen das maul nicht auf! wenn wir es doch aufmachen, kommt nichts raus! wenn wir es auflassen, wird es gestopft: mit kleinbürgerlichen schwänzen, sozialistischem bumszwang, sozialistischen kindern, liebe, sozialistischer geworfenheit, (...)

  • Nach Normalisierung hervorgeragt
    (No. 305/306, Mai 1979)

    Jiri Grusa: Schriftsteller, im Frühsommer 1968 wegen seines Romans „Der Fragebogen“ verhaftet. Das Buch erscheint jetzt in Deutsch. Jiri Hajek: Jahrgang 1913, in den dreißiger Jahren Funktionär der Sozialdemokratie, 1939-45 im deutschen (...)

  • Václav Havel • Ladislav Hejdánek • Marta Kubišová • Pavel Landovský • Jan Lityński • Antoni Macierewicz • Petr Uhl
    In 10 Jahren Sieg
    (No. 305/306, Mai 1979)

    Die Internationalisierung der osteuropäischen Dissidentenbewegung hatte ihren spektakulärsten Höhepunkt in den Treffen zwischen Vertretern der Charta 77 und des polnischen Arbeiterverteidigungskomitees (KOR), die im Sommer 1978 begannen. Beim (...)

  • Miklós Haraszti • Oliver MacDonald
    In Ungarn ist es noch Gold
    (No. 305/306, Mai 1979)

    Der ungarische Poet und Soziologe Miklos Haraszti wurde durch seine Industriereportage bekannt, die 1975 zuerst in deutscher Sprache erschien („Stücklohn“, Rotbuch Verlag, Berlin). Haraszti, Jahrgang 1945, bekam schon als Student Schwierigkeiten (...)

  • Gerhart Bruckmann
    Sonne lacht
    (No. 305/306, Mai 1979)

    Zuviel Energie? Wenn von Sonnenenergie die Rede ist, werden meist sofort zwei Fragen gestellt: Was kostet sie, und wie rasch kann sie verwirklicht werden? Und wenn die Antwort lautet: Sie kostet heute noch mehr als Öl, und es werden auch im (...)

  • N. N.
    Der Direktor und seine Leute waren zu allem fähig
    (No. 305/306, Mai 1979)

    Das Ganze begann eigentlich recht harmlos. Nach einer unserer ersten Redaktionsbesprechungen setzten wir uns in einem verrauchten Café zusammen. Jeder redete frei von der Leber über seine Schulsorgen. Der „Baron“ ließ sich unheimlich über seinen (...)

  • Michael Kreissl
    Unter Aufsicht
    (No. 305/306, Mai 1979)

    Aus diesem Grund darf man den sogenannten Reformen, die, von oben her angeregt oder sanctioniert, von Jahr zu Jahr in den Spalten der Amtsblätter auftauchen, kein gläubiges Vertrauen entgegenbringen, da in solchen Fällen entweder reactionäre (...)

  • Jetzt jetzt hhh
    (No. 305/306, Mai 1979)

    Wir bringen drei Stellungnahmen aus der Diskussion der trotzkistischen Gruppe Revolutionäre Marxisten (GRM), einen Text des Kommunistischen Bundes (KB) und die Meinung der Bewegung für Sozialismus (BfS/FÖJ). Grüne, AKW-Gegner und Spontis wollten (...)

  • Roswitha M. Böhm • Waltraud Mayer
    Frauengewerkschaft
    (No. 303/304, März 1979)

    Die beiden Autorinnen nahmen, quasi Wien vertretend, vom 27. bis 29. Oktober 1978 am Frankfurter Büroarbeiterinnenkongreß teil. Warum sie mit dem Verlauf und Ende dieser Veranstaltung nicht ganz zufrieden waren, erklären sie hier. Diktate (...)

  • Branko Andrić
    Der Wüsten-Pol Zug und meine ausdrucksvolle Bescheidenheit
    (No. 303/304, März 1979)

    Wüsten-Pol Zug Wohin fährst du durch Ist das wichtig sagt er Nein sage ich Steig ein bei der ersten Tür sagt er Jawohl sage ich Ich bin eingestiegen Sch sch Wüsten-Pol Zug Wohin fährst du durch Ist das wichtig sagt er Nein sage ich Steig ein bei der (...)

  • Branko Andrić
    Zungenspitzenhalter-Test
    (No. 303/304, März 1979)

    Was denke ich über den Zungenspitzenhalter? Ich denke nichts. Was denkst du über den Zungenspitzenhalter? Du denkst nichts. Was denkt er über den Zungenspitzenhalter? Er denkt nichts. Was denkt sie über den Zungenspitzenhalter? Sie denkt nichts. Was (...)

  • René Dubos
    Ich bin Öko-Optimist
    (No. 303/304, März 1979)

    Eine Gesellschaftsformation geht nie unter, bevor alle Produktionskräfte entwickelt sind, für die sie weit genug ist, und neue höhere Produktionsverhältnisse treten nie an die Stelle, bevor die materiellen Existenzbedingungen derselben im Schoß der (...)

  • Philipp Sonntag
    Rettung durch 20-Stunden-Woche
    (No. 303/304, März 1979)

    Acker im Turm Mit der Technik bewaffneter Jäger und Sammler könnte in der BRD etwa ein Prozent der heutigen Bevölkerung überleben. Umgekehrt: Würde die gesamte derzeitige Erdbevölkerung in der BRD leben, so wäre dies etwa das Hundertfache der heutigen (...)

  • Roger Bernard
    Sonnen-Sophismen
    (No. 303/304, März 1979)

    Sophismus Nr. 1: Die Sonnenenergie ist schwer nutzbar, weil sie die Erdoberfläche mit geringer Stärke erreicht. Unter den besten Bedingungen kann man auf einem Quadratmeter Erdoberfläche 1.000 Watt Sonnenenergie „auffangen“. Die Sonnenenergie ist (...)

  • Claude Lévi-Strauss
    Für Tier- und Pflanzenrechte
    (No. 303/304, März 1979)

    Als Pazifist gescheitert Grund- und Freiheitsrechte — das ist nichts Abstraktes, sondern jenes Konkrete, woran die Glieder einer Gesellschaft besonders hartnäckig festhalten wollen: eine bestimmte Zahl von Möglichkeiten, Handlungen, (...)

  • Heidi Pataki
    Aufputsch in Mödling
    (No. 303/304, März 1979)

    Wahlkampfzeit! Am 25. März sind in Niederösterreich Landtagswahlen, am 6. Mai kommt die Nationalratswahl. Die Freiheitlichen veranstalteten am 23. Jänner in Mödling bei Wien einen Abend mit Alexander Götz, Bürgermeister von Graz und seit Oktober (...)

  • Konrad Paul Liessmann
    Kritik der Kritik der
    (No. 354/355, Juni 1983)

    Peter Sloterdijk. Kritik der zynischen Vernunft. es NP 99 Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1983. Zwei Bände, 954 Seiten. öS 273,60 / DM 36 Ein zweibändiges Werk solchen Umfangs und dieses Titels — unmöglich, sich anders als in größter Spannung zu nähern. (...)

  • Peter Slavik
    Lämmergeier im Käfig
    (No. 303/304, März 1979)

    Kuli (der etwas auf einem Wanderkalender abhakt): Wieder ane. Numero zwahundertzehn. Ganz schä für drei Monat. Zwakommavier pro Tag. Trotzdem. Der große faustische Fick bleibt aus. Verweile doch hab i bis jetzt no zu kaner gsagt ... Solang mir aber (...)

  • Peter Henisch • Wilhelm Pevny • Josef Taus • Peter Turrini • Heinz R. Unger
    Eier-Tänze
    (No. 303/304, März 1979)

    Im Vorfeld der ÖVP-Wahlkampagne machte die Bürger- und Bauernpartei ihre Muckerbrigade mobil. Schwarze Abgeordnete und Lehrer regten sich künstlich über einige Textstellen von Nachwuchsautoren auf, die im Rahmen der Stückereihe „Souffleurkasten“ des (...)

  • Peter Glotz
    Ich, Hilfsbulle und Kretin
    (No. 303/304, März 1979)

    Peter Glotz, Jahrgang 1939, Berliner Senator für Wissenschaft und Forschung, SPD-Mitglied, ist ein eher undeutscher, fast französisch wirkender Typ von Politiker: ein Mann, der denken und schreiben kann. Der beides tut, noch wenn er im Amt ist. (...)

  • Josef Dvorak
    Trotzkopfs Entführung
    (No. 303/304, März 1979)

    Terrorpsychologen Terrorismus, das „Extremverhalten einer winzigen, isolierten Gruppe junger Menschen“, stellt (so das deutsche Bundesjugendkuratorium nach einem Hearing über „Terrorismus und junge Generation“) nur eine Form der „zahlreichen (...)

  • Othmar Keplinger
    legalität = illegalität
    (No. 303/304, März 1979)

    was mein verhältnis zur bewegung 2. juni, einer stadtguerillagruppe, deren kampf den geschichtlich legitimen anspruch auf widerstand und befreiung von unterdrückung aktualisiert, bestimmt hat und bestimmt, sind die prinzipien von solidarität, (...)

  • Thomas Gratt
    arbeiter = manager = bourgeois
    (No. 303/304, März 1979)

    mit den durch die bürgerliche restauration nach 1945 eingesetzten politischen strukturen ist es den us-monopolen gelungen, eine annähernde interessengleichheit zwischen dem us- und dem europäischen kapital zu erzwingen, das zugleich folge als auch (...)

  • Michael Siegert
    Große Wahnschaffe
    (No. 303/304, März 1979)

    Gerichtsverhandlungen sind wie Alpträume, kreisen um Nebensachen, man will eingreifen, ist wie gelähmt — die Hauptsache verschwindet hinter einem banalen Konflikt, der mit einer schlechten Pointe endet. Im ersten österreichischen (...)

  • Michael Siegert
    Der Traum vom Reich — Rülps!
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Neuer Klub, alter Klub „Wir sind doch eine feige Gesellschaft geworden. Charakterlos!“ Die markigen Worte des Redners stehen in einem merkwürdigen Gegensatz zu seinem Äußeren: ein kleines altes Männlein, das mit versagender heiserer Stimme zu einem (...)

  • KPÖ verkriecht sich
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Das NEUE FORVM versteht sich als Forum des demokratischen Sozialismus im breitesten Wortsinn. Also ist uns auch der Parteikommunismus interessant, wenn und sobald sich in ihm demokratische Tendenzen entwickeln. Daher drucken wir unverändert und (...)

  • Dorothea Zeemann
    stille post
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Heidi Pataki: stille post. Gedichte, Edition Neue Texte, Linz 1978, 50 Seiten, öS 96,— DM 13,— Heidi Pataki betitelt ihre Gedichtsammlung: „stille post“. Stille Post ist ein Kinderspiel, bei dem die Kinder (oder die Epochen) in einer Reihe stehen. (...)

  • Gertraud Fädler • Michael Hopp
    Klasse Hausfrauen
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Ein Hausfrauengehalt? Weniger alsm ein Drittel der Frauen unter 26 „köntte sich vorstellen, sich für die Forderung Lohn für Hausarbeit einzusetzen“. Ihre Mütter konnten sich zu 43 Prozent für die Forderung erwärmen. Aber vielleicht haben sie nur ein (...)

  • Gerlinde Hummel
    Die Frauen bleiben zurück
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Heirat mit 20 Sardinien ist eine Welt für sich! Ein Teil Italiens, der aber bis heute seine eigenständigen Lebensformen bewahrt hat und erst langsam vom Rhythmus der Industriegesellschaft mitgerissen wird. Vielleicht ist das der Grund, warum (...)

  • Michael Siegert
    Hausmann kriegt nix
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Es begab sich im Frühjahr 1978; da wollten zwei in Graz heiraten. Sie gingen aufs Standesamt. Dieses verlangte vom Bräutigam den Geburtsschein, den Trauschein der Eltern und — da er Ausländer war — ein „Ehefähigkeitszeugnis“ (so stehts wirklich auf dem (...)

  • Heidi Pataki
    Pack & zack & weg
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Hinter den glänzenden und eleganten Fassaden der Kaufhäuser leisten ein paar Frauen Knochenarbeit. Von ihrem wenig glänzenden Alltag, ihren Arbeitsbedingungen, den Einsparungen und Kürzungen, von der Rationalisierungswelle, die auf ihrem Buckel (...)

  • Helga Groszer
    Wie die schreit
    (No. 301/302, Januar 1979)

    1 Zwei Sekretärinnen Die eine Beschützerin — die andere Kumpel. Beide gleichermaßen unentbehrlich, nicht einfach austauschbar. Gesichtslos die eine, im Hintergrund wachsam, die andere laut, lärmend und ganz direkt. Sie eignet sich nicht nur das (...)

  • Helga Gruber
    Ach, Egon ...
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Ich bin dankbar Ich gehe davon aus, daß die Arbeitssituation hier am Institut für mich die beste ist, die ich je in meinem Leben hatte. Das ist nicht im mindesten übertrieben, und ich bin Euch allen sehr dankbar dafür, daß Ihr in den ersten zwei (...)

  • Sverre Baumgartner • Wolfgang Blàas • Peter Henseler • Egon Matzner • Gerhard Rüsch • Wilfried Schönbäck
    Wir sind nicht so
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Der Artikel, der das Ergebnis einer Analyse der Arbeitssituation von Institutssekretärinnen durch einen Arbeitskreis „Frauen an der Universität“ sein soll, enthält eine Reihe von Vorwürfen, die sich auf das Institut für Finanzwissenschaft und (...)

  • Waltraud Mayer • Katharina Riese
    Leibeigenschuft
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Sieh aus wie eine Frau, benimm dich wie eine Dame, denke wie ein Mann und arbeite wie ein Pferd. Blick durch die Wirtschaft Mann lehrt, Frau putzt Wir möchten die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Arbeitsplatz und seine Bedingungen lenken, (...)

  • Arbeitsmenschinnen
    (No. 301/302, Januar 1979)

    In diesem Heft handeln fünf Beiträge vom Arbeitsleid der Sekretärinnen. Wie kam es dazu? Im September 1977 schrieb Waltraud Mayer erstmals nieder, was sie in ihrem Beruf bedrückt. Sie arbeitete damals als Sekretärin im Institut für (...)

  • Legt ab schöne Kleider und Make-up!
    (No. 301/302, Januar 1979)

    111 Frauen aus verschiedenen Städten der BRD und Österreich trafen sich zum ersten selbstorganisierten Büroarbeiterinnen-Kongreß in Frankfurt vom 27. bis 29. Oktober 1978. Als Ergebnis des Kongresses wurde folgende Resolution verabschiedet: Wir (...)

  • Cornelia Frey
    Er und Sie
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Chef bleibt Chef Er in Schnürlsamthosen und Pullover: fesch, flott und fortschrittlich; sie in knöchelgebundenen Samthosen und Schnürschuhen: resch, schick und engagiert. Beide könnten Studenten sein, es herrscht joviale Kameradschaftlichkeit. Man (...)

  • Elfriede Gerstl
    Schwarze Botinnen
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Frauenbewegung = Studentinnen War die Neue Deutsche Linke ein Aufstand der Bürgersöhne — die führenden Köpfe entstammten dem Großbürgertum —, so ist die feministische Bewegung vornehmlich ein Protest der Kleinbürgerstöchter. Ein weibliches akademisches (...)

  • Michael Siegert
    Direktorendirektorium
    (No. 301/302, Januar 1979)

    In Österreich ist man bisher ohne formales Berufsverbot ausgekommen. Eine in Jahrhunderten von Gegenreform und Gegenrevolution erfahrene Bürokratie braucht das nicht, sie hat subtilere Kontrollmittel. Umso grausamer wirkt sie, weil damit auch das (...)

  • Friedrich Geyrhofer
    Volk ohne Raum
    (No. 301/302, Januar 1979)

    Reprisentheater Wenn sich im Schachspiel die Stellung mehrmals wiederholt, ist die Partie zu Ende. Die Figuren der westdeutschen Politik ziehen immer wieder über dieselben Felder. Kein königliches Spiel, vielmehr ein Roulett, bei dem ständig die (...)

  • Christian B. Richter
    Revolution oder Völkermord?
    (No. 323/324, November 1980)

    Winfried F. Wiegandt: Afghanistan. Nicht aus heiterem Himmel, Orell Füssli Verlag, Zürich 1980, 307 Seiten, 29 Fotos, DM 19,80, öS 152,50 Für ein krisenbezogenes Schnellschuß-Buch ist diese Darstellung der neuesten Geschichte bis zum Mai 1980 (...)

  • Christian B. Richter
    Keiner wird gewinnen
    (No. 323/324, November 1980)

    Ein Österreicher besuchte im vergangenen Sommer Afghanistan, und zwar die nördliche Provinz Nuristan. Abseits der üblichen Journalistenrouten traf er auf Bergbewohner mit Steinschloßflinten, die modernster sowjetischer Bewaffnung trotzen. Das Gebiet (...)

  • Friedrich Geyrhofer
    Traum & Faulheit
    (No. 323/324, November 1980)

    Die deutschen Ausgabe der voluminösen Flaubert-Biographie, eine Großleistung des Übersetzers Traugott König, ist im richtigen Moment gekommen. Sartre, über den „Heiligen des Romans“ schreibend, trifft unwillkürlich den Geschmack einer Zeit, die sich (...)

  • Eike Geisel • Jakob Moneta • Jakob Taut
    Die Judenfalle
    (No. 323/324, November 1980)

    Über Wege, Umwege und Sackgassen der jüdischen Arbeiterbewegung im Osten sprach der deutsche Journalist Eike Geisel mit zwei deutschen Juden, Jakob Moneta und Jakob Taut, die beide aus Polen stammen. Anlaß war das Erscheinen der Autobiographie (...)

  • Hanns Haas
    Braunes Blut
    (No. 323/324, November 1980)

    Wie stets bisher waren die Feiern zum Gedenken an die Kärntner Volksabstimmung des Jahres 1920 fest in deutscher Hand. Die Slowenen sind an der „Begegnung in Kärnten“ nicht beteiligt. Marschiert sind am 10. Oktober Abwehrkämpfer, (...)

  • Jiří Kosta
    Zwölf Reformapostel
    (No. 321/322, September 1980)

    Jan Osers: Sozialistische Wirtschaftsmodelle, Frankfurt 1980, Campus Verlag, 205 Seiten, DM 44, öS 338,80 Wir wissen heute besser als seinerzeit, daß die Organisation eines sozialistischen Wirtschaftssystems bei weitem keine so einfache Sache (...)

  • Jan Osers
    Polens Arbeiterräte
    (No. 321/322, September 1980)

    Viktoria Grevemeyer-Korb: Die polnische Diskussion um die Arbeiterräte, Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 1978, 219 Seiten, DM 78, öS 600 In der Nachkriegsentwicklung der osteuropäischen Staaten trafen zwei gegensätzliche Tendenzen aufeinander: die (...)

  • Alfred Dallinger • Günther Nenning
    Der ÖGB ist einmalig
    (No. 321/322, September 1980)

    NENNING: Draußen in der Wirklichkeit wird die Angestelltenklasse immer stärker, die Arbeiterklasse schrumpft. Das spiegelt sich nicht so ganz im Innern der gewerkschaftlichen Apparatur ... DALLINGER: In den Mitgliederzahlen schon. Nehmen wir die (...)

  • Rudolf Bahro
    Naturrevolution
    (No. 321/322, September 1980)

    Nach der gelungenen Übersiedlung aus dem DDR-Gefängnis Bautzen in die BRD-Freiheit erhielt Rudolf Bahro einen Forschungsauftrag der progressiven Muster-Uni-Bremen für 1980/82 über die „Allgemeine Theorie des Historischen Kompromisses“. Mein (...)

  • György Dalos
    Chocomelk & Stuyvesandt
    (No. 321/322, September 1980)

    Der ungarische Dichter György Dalos hielt beim Festival „Poetry 80 International“ im Juni 1989 in Rotterdam die folgende Rede. Zwischen Utrecht und Rotterdam, auf der zweiten Klasse, Chocomelk trinkend, Stuyvesant rauchend, meditierte ich darüber, (...)

  • Gerhard Oberschlick
    Russen hussen
    (No. 319/320, Juli 1980)

    Michael S. Voslensky: Nomenklatura. Die herrschende Klasse. der Sowjetunion, Verlag Fritz Molden, München 1980, 550 Seiten, DM 48, öS 360 Er kommt aus Rußland, war dort einer der wenigen Parade-Nichtkommunisten, die das Regime sich für den Kontakt (...)

  • Gerhard Oberschlick
    Terror
    (No. 319/320, Juli 1980)

    Politik der inneren Sicherheit. Herausgegeben von Erhard Blankenburg, edition suhrkamp Neue Folge Band 16, Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1980, 223 Seiten, DM 10, öS 77 Die Polizeientwicklung der großen Natoländer zeigt einige Gemeinsamkeit: (...)

  • Gerhard Oberschlick
    Von Zwentendorf nach Damaskus
    (No. 319/320, Juli 1980)

    Helga Nowotny: Kernenergie — Gefahr oder Notwendigkeit, Suhrkamp Verlag, stw 290, Frankfurt 1979, 291 Seiten, DM 12, öS 92,40 Michael Springer: Was morgen geschah. Roman, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1979, 331 Seiten, DM 28, öS 215,60 (...)

  • Gerhard Oberschlick
    Riesenzwergerl
    (No. 319/320, Juli 1980)

    Robert K. Merton: Auf den Schultern von Riesen. Ein Leitfaden durch das Labyrinth der Gelehrsamkeit, Syndikat Verlag, Frankfurt 1980, 244 Seiten, 9 Abbildungen, DM 28, öS 215,60 Der Untertitel der amerikanischen Originalausgabe lautet A Shandean (...)

  • Gerhard Oberschlick
    Weiße Neger
    (No. 319/320, Juli 1980)

    Frantz Fanon: Schwarze Haut, weiße Masken. Syndikat Verlag, Frankfurt 1980, 164 Seiten, DM 24, öS 184,80 Hundert Jahre nach Abschaffung der Sklaverei fühlen sich die Nachkommen der aus Afrika auf die französischen Antillen verschleppten Neger als (...)

  • Michael Siegert
    Schützen ohne Stutzen
    (No. 319/320, Juli 1980)

    Ist Jude sein eine Krankheit? Die Lehrerin fragt den Sohn des Architekten in der Schule: „Was kommt bei euch auf den Tisch? Fleisch?“ „Ja.“ „Was für Fleisch?“ „Kalbfleisch, Rindfleisch.“ „Ist dein Vater Jude?“ „Nein, herzkrank.“ Der Sohn zuhause (...)

  • Günther Nenning
    Der Förster vom Krisenwald
    (No. 319/320, Juli 1980)

    I. „Widerspiegelung“ — Sinn und Unsinn Literatur bedarf keiner besonderen Rechtfertigung. Sie hat es nicht nötig, unentwegt in größere gesellschaftliche Zusammenhänge eingeschachtelt zu werden. Schon an und für sich ist sie wichtig. Ein Buch gibt (...)

  • Jana David
    Kriegel: Wie ein galizischer Jude
    (No. 319/320, Juli 1980)

    Frantisek Kriegel wurde am 10. April 1908 in Stanislaw (Galizien) geboren. Bereits während seines Medizinstudiums in Prag engagierte er sich in der kommunistischen Bewegung. 1936-39 beteiligte er sich als Truppenarzt auf seiten der Republikaner (...)

  • Julius Tomin
    Darf ich Sie einladen, Herr Präsident?
    (No. 319/320, Juli 1980)

    Prag, am 7. April 1980 Herr Präsident! Am Freitag, den 14. März 1980 habe ich Ihre Kanzlei besucht, um Sie über das Vorgehen der Staatssicherheit gegen die Vorlesung von William Newton Smith zu informieren; das Thema lautete: die Fragen der (...)

  • Jana David
    Prager Frühstück
    (No. 319/320, Juli 1980)

    Eine tschechische Emigrantin kehrt für einige Tage in ihre Heimat zurück. Unter der Bleidecke von Okkupation und Kollaboration regt sich geistiges und politisches Leben, ein zartes Pflänzchen. Wir haben die Namen geändert, um die Betreffenden nicht (...)

  • Michael Siegert
    Burgerfrieden
    (No. 319/320, Juli 1980)

    140.741 Österreicher wollten ihn am 18. Mai zum Bundespräsidenten haben, den Dr. Norbert Burger aus Kirchberg am Wechsel: 3,2 Prozent der Bevölkerung („Doch? Oder nur?“ fragte höhnisch Thomas Chorherr in der Presse). Burger warb mit dem Bekenntnis (...)

  • Prostitution ist kein Verbrechen, sondern eine Dienstleistung
    (No. 317/318, Mai 1980)

    Ende März verteilten Wiener Prostituierte ihr erstes selbstverfaßtes Flugblatt. Es geht gegen Bevormundungen, Heiratsverbot und andere Schikanen (vollständiger Text siehe unten). Die Wiener Prostituierten erfuhren durch die Medien — mehr in Art (...)

  • Karin Jahn • Brigitte Lehmann
    Wildkatzen & strenge Herrinnen
    (No. 317/318, Mai 1980)

    Die durch nichts zu ersetzende Anziehungskraft, die die ‚Hure‘ auf den Freier ausübt, rührt daher, daß er sie für das bezahlt, was er unter Lust versteht — und das ist, da er ein Mann ist, kläglich und schnell geschehen. (Pascal Bruckner/Alain (...)

  • Heidi Pataki
    Hoppla, wir sterben!
    (No. 317/318, Mai 1980)

    Am 18. Mai 1980 ist Bundespräsidentenwahl, für die nächsten 6 Jahre. SPÖ-Kandidat ist wieder Rudolf Kirchschläger; sein Widerpart ist Willfried Gredler von der FPÖ. Norbert Burger von der NDP will auch mitmischen: am 15. März organisierte die (...)

  • Reinhard Engel • Monika Schulte-Derne
    Mondscheinbauern
    (No. 317/318, Mai 1980)

    1918 war eines der Hauptargumente gegen die Überlebensfähigkeit des österreichischen Reststaates die mangelnde Versorgung mit Lebensmitteln. Die Hauptstadt Wien war von ihren wichtigsten Versorgungsgebieten, vor allem in Ungarn, abgeschnitten. (...)

  • Josef Dvorak
    SP- & KP-Bauer
    (No. 315/316, März 1980)

    Michael Genner: Mein Vater Laurenz Genner. Ein Sozialist im Dorf, Veröffentlichung des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte der Arbeiterbewegung. Nachwort von Karl R. Stadler, Europaverlag, Wien 1979, 326 Seiten, DM 38, öS 270 Österreichische (...)

  • Heidi Pataki
    Warum schweigt die schweigende Mehrheit?
    (No. 315/316, März 1980)

    Konrad Wünsche: Die Wirklichkeit des Hauptschülers. Berichte von Kindern der schweigenden Mehrheit, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1979, 126 Seiten, DM 4,80, öS 37,50 In einem Ozean von Büchern über Schule, Schüler, Lehrer, (...)

  • Michael Siegert
    Das Leben ist keine Sachertorte mit Schlag
    (No. 315/316, März 1980)

    Ich habe einen ungarischen Film gesehen, den hätte ich nicht für möglich gehalten. Mitte Februar lief er in der 36. Woche in einem Budapester Kino: „Der Zeuge“ (A tanu) von Peter Bacso, in Farbe. 1968 fertiggestellt, durfte er ein Jahrzehnt lang (...)

  • Michael Siegert
    Sagen Sie mir ein Ziel
    (No. 315/316, März 1980)

    Die Hand am Hintern. Die rasselnde Kehlkopfsprechmaschine des Schofförs. Die getragene Arbeiterstatue, Die flammende Mülltonne. Die irre Alte mit der brennenden Schleppe. Die zerfallende Familie in der alten Wohnung. Fettsteiß Neokonsum in den (...)

  • Michael Siegert
    Freßwelle
    (No. 315/316, März 1980)

    Nach dem weihnachtlichen Überfall von Väterchen Frost auf Afghanistan — offenbar ein Sieg der Falken im Kreml — erwarteten alle einen Schlag gegen die Opposition in Osteuropa. Er kam nicht. Obwohl die polnischen Zustände, das offene und organisierte (...)

  • Michael Siegert
    Straußianer an die Front
    (No. 315/316, März 1980)

    Ein Buch wurde zum innenpolitischen Streitobjekt: „Rechtsextremismus in Österreich nach 1945“, herausgegeben vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, erschienen im Österreichischen Bundesverlag, Wien 1979 (590 Seiten, öS 200, DM (...)

  • Noam Chomsky • Peter Jirak
    USA — schlimmer als ihr denkt
    (No. 313/314, Januar 1980)

    „Freundlicher Faschismus“ in USA? JIRAK: Sie sagten einmal: Gäbe es heute einen vernünftigen faschistischen Diktator, er würde sich das amerikanische System als Herrschaftsinstrument erwählen. CHOMSKY: Ich glaube nicht, daß es ernsthafte Aussichten (...)

  • Földvari Tamas • András Hegedüs • Peter Koroly • Zsille Zoltan
    Krach im Osten?
    (No. 313/314, Januar 1980)

    Der Wolf und die real existierende Großmutter Andras, du hast den Vorschlag gemacht, zwecks Ausbau der Wirtschaftsreform in Ungarn autonome Interessenvertretungen — auch der Arbeiter — zuzulassen. Die gab es hier während der letzten 22 Jahre nicht. (...)

  • Max Mehr • Michael Siegert • Jochen Steffen
    Keine Angst vor Strauß!
    (No. 313/314, Januar 1980)

    Joachim Steffen, jahrzehntelang Vorsitzender der schleswig-holsteinischen SPD und linkes Paradepferd im Parteivorstand, hat seiner Partei kurz vor ihrem letzten Parteitag den Rücken gekehrt. In der Austrittserklärung in Form eines Briefes an (...)

  • Günther Nenning
    Das schönste Rot ist Grün
    (No. 313/314, Januar 1980)

    I. Er schloß die Ära Adenauer Sozialismus ist die Fortsetzung des Kapitalismus mit anderen Mitteln. Noch schrecklicheren. Gegen diesen Sozialismus war Rudi Dutschke. Sozialismus ist die Fortsetzung unser aller guten Träume in die Wirklichkeit. (...)

  • Günther Nenning
    Literatur und Kalter Krieg
    (No. 313/314, Januar 1980)

    Friedrich Torberg starb am 10. November 1979, 71jährig. 1954 begründete er, zusammen mit Friedrich Hansen-Loeve, Felix Hubalek, Alexander Lernet-Holenia, das FORVM. Es hatte damals den Untertitel „Österreichische Monatsblätter für kulturelle (...)

  • Josef Dvorak
    Ausm Paradies geprügelt
    (No. 335/336, November 1981)

    Alice Miller: Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst, 182 Seiten, DM 19,80, öS 150,50. Am Anfang war Erziehung, 322 Seiten, DM 28, öS 213. Du sollst nicht merken. Variationen über das Paradies-Thema, 392 Seiten, DM 34, (...)

  • Ivan Illich
    Der gemeine Friede
    (No. 335/336, November 1981)

    Ivan Illichs neue Theorie der „Schattenarbeit“, daß sich hinter dem Mehrwertsektor eine Menge unbezahlter Plackerei in Haushalt, Verkehr usw. verbirgt, war kaum im FORVM skizziert (Jännerheft), erscheint es auch schon als Buch im Rowohltverlag, (...)

  • Gertraud Fädler
    Zigeuner kommen von weither
    (Sonne Nr. 5, November 1981)

    Lieber Tiger auf dem Berg als Affe im Tal Trotz fortgeschrittenem Abstieg der Zigeuner in die Niederungen der Industriegesellschaft läßt sich an ihnen noch feststellen, wieviel Ausdrucksvermögen, Unmittelbarkeit, geistige und körperliche (...)

  • Willy Brandt
    Mehr Grün wagen
    (No. 335/336, November 1981)

    Die SPD nach Godesberg hat einen höheren Bedarf an Reflexion und Identitätsbestimmung . ... Der Abschied von einer Weltanschauung als festem Parteigerüst bedeutete Verzicht auf nicht zu hinterfragende Gewißheiten. Einige haben damals Angst gehabt, (...)