FORVM » Themen » AkteurInnen der Kritik

Marxismus-Leninismus

Beiträge

Walther Rosenthal

Klassenkampf im Bezirksgericht

Zur Rechtsanwendung in der Sowjetzone Deutschlands
November
1961

„Das sozialistische Recht ist der zum Gesetz erhobene Wille der Arbeiterklasse, die im Bündnis mit den werktätigen Bauern und den anderen werktätigen Schichten der Bevölkerung die Macht ausübt“, erklärte der Erste Sekretär der sowjetzonalen Staatspartei auf dem V. Parteitag der SED im Juli 1958 und (...)

Nikita Chruschtschow

Zu neuen Ufern der Kritik

Zweite Geheimrede über den Personenkult, erstmals veröffentlicht
März
1962

Erlauben Sie mir, liebe Genossen, heute zu Ihnen offen und ausführlich über einige Dinge zu sprechen, die ich auf dem 22. Kongreß zu behandeln vergaß. Diejenigen von Ihnen, die auf dem Kongreß waren, werden sich besonders daran erinnern, daß ich sagte: Stalin lebt nicht mehr, aber wir betrachteten (...)

Theodore Draper

Castro bleibt kompliziert

Mai
1962

Am 26. März gab Fidel Castro ein dreieinhalbstündiges Fernsehspektakel zum besten, das wegen der hiebei geäußerten Angriffe gegen den kubanischen Kommunistenführer Anibal Escalante für einen ebenso bedeutenden Einschnitt in seiner Karriere gelten muß wie der fünfstündige Monolog, mit dem er am 2. (...)

Claus Gatterer

Jugoslawiens Magen bleibt westlich

Ein Reisebericht
Mai
1963

Ein knappes Jahr hat genügt, um das gesellschaftliche Klima in Jugoslawien sehr wesentlich zu verändern. Vom optimistischen Aufwind der späten Fünfziger- und der ersten Sechzigerjahre ist heute kaum noch etwas zu spüren. Die von Marschall Tito am 5. Mai 1962 in seiner Rede zur Eröffnung des neuen (...)

Borys Lewytzkyj

Öffentliche Meinung in der Sowjetunion

Mai
1963

Zu den bedeutsamsten sowjetischen Neuerungen seit dem Tode Stalins gehört das Entstehen einer öffentlichen Meinung. Eine Parallele zur öffentlichen Meinung, wie sie im Westen heute besteht oder zu anderen Zeiten bestand, kann freilich kaum gezogen werden. Im Westen hatte sich einst, nach der (...)

Georg Lukács

Privatbrief über Stalinismus

Juli
1963

Auf sieben Fragen des Herausgebers der italienischen Zweimonatsschrift „Nuovi Argomenti“, Alberto Carocci, betreffend Veränderungen der sowjetischen Szenerie seit dem XXII. Parteitag, antwortete Georg Lukács, neben Ernst Bloch letzter großer Überlebender aus der Hoch-Zeit des Kommunismus der (...)

Georg Lukács

Stalin ist noch nicht tot

(Zweiter Teil des „Privatbriefes über Stalinismus“ in Heft 115-116)
Juli
1963

Stalin ließ den zwischen Hitler-Deutschland und den Westmächten ausbrechenden Krieg für einen ebensolchen imperialistischen Weltkrieg erklären, wie es der Erste Weltkrieg war. Das heißt: die damals richtigen strategischen Losungen Lenins („Der Feind steht im eigenen Land“, „Verwandlung des (...)

Norbert Leser

Konturen des dritten Jahrtausends

Oktober
1963

Dem in die Vereinigten Staaten emigrierten, gegenwärtig an der Freien Universität Berlin lehrenden Österreicher Kurt Shell verdanken wir eine Darstellung des österreichischen Nachkriegssozialismus, die als erste gründliche wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Entwicklungen und Veränderungen (...)

Günther Nenning • Adam Schaff

Sartre und Marx oder Moral und Politik

März
1964

[(Mit Aufdeckung der Verbrechen des Stalinismus stehen die Marxisten, insbesondere die jungen, vor einem ganz neuen, ihnen rätselhaften Tatbestand. In der „wissenschaftlichen Gesetzmäßigkeit“ der historischen Entwicklung zur klassenlosen Gesellschaft, die ihnen vertraut war und an die sie glaubten, (...)

Ernst Kux

Peking vor der Türe

Mai
1964

Karl Marx schrieb im „Achtzehnten Brumaire des Louis Bonaparte“, anknüpfend an Hegel und Heine, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen, das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce, und er schloß daran diese geschichtsphilosophische (...)

Arnold Künzli

Marxismus im Wandel

Oktober
1967

Das Charakteristische des zeitgenössischen Marxismus ist, daß es ihn nicht mehr gibt; denn was heute von erklärten Marxisten unter dem Namen „Marxismus“ vertreten wird, ist kaum mehr auf einen Nenner zu bringen. Bis zu einem gewissen Grad ist dies ein Reflex der in den letzten zwanzig Jahren (...)

Otto Bauer

Wurstel Otto Bauer

November
1968

Aus dessen Werk „Zwischen zwei Weltkriegen?“, Bratislava 1936, S. 312 ff.

Robert Havemann

Marx, reideologisiert

1. Teil des Essays „Dialektik des Materialismus“
Dezember
1969

R. H. nähert sich der Vollendung seines 60. Lebensjahres (geb. 11.3.10, München). Aus all seinen Ämtern verjagt (bis 1963 Mitgl. d. Volkskammer‚ bis 1964 Ordinarius u. Direktor d. Inst. f. phys. Chemie, Humboldt-Univ., bis 1966 Mitgl. d. Dtsch. Akad. d. Wiss.), lebt er nun von seiner Rente als (...)

Lucio Lombardo-Radice

Genosse Ausgeschlossener

Zu Ernst Fischers Memoiren
Februar
1970

Frei nach Hebbel ist die KPÖ eine kleine Welt, in der die große ihre Probe hält: Nach dem Ausschluß Ernst Fischers Ende Oktober 1969 begann die Säuberung in der KPTsch erst in voller Schönheit, säuberte die KPI — immer noch die liberalste — drei prominente Linksabweichler (Natoli, Pintor, Rossana (...)

Ernst Fischer

Lenin‚ Genie der Revolution

Zu seinem 100. Geburtstag am 22. April
Mai
1970

Für Hunderte Millionen Menschen Inbegriff der Befreiung aus Elend, Knechtschaft, Unwissenheit; für andere Symbol des Bösen, von Aufruhr, Gewalt, Diktatur; für manche der Fetisch, mit dem sie Mißbrauch treiben — das ist Lenin. Dieser Name duldet keine Indifferenz, nötigt jeden, Partei zu ergreifen. (...)

Ernest Mandel

Zur Krise des Sowjetkommunismus

Januar
1972

I. Ausbleiben des Weltoktobers Die kommunistische Weltbewegung ist am Ende des Ersten Weltkrieges entstanden als Reaktion auf drei welthistorische Ereignisse: das Versagen der zweiten, sozialistischen Internationale, die am Anfang des Ersten Weltkrieges ins Lager des Imperialismus, ins Lager (...)

John Bunzl

Terror schadet

November
1972

Der Kampf in der arabischen Welt im allgemeinen — und in Palästina im besonderen — ist gekennzeichnet durch die Tatsache, daß wir es sowohl mit „klassischen“ imperialistischen Widersprüchen zu tun haben, als auch mit solchen, die sich aus der Konfrontation verschiedener nationaler Bourgeoisien (...)

Wilhelm Burian

Der Stalinismus ist tot

Zum Buch von Roy Medwedew
Juni
1973

Stalinismus — das ist heute noch Schimpfwort, Mythos und gebrochene Moral. Für die Sozialdemokraten gilt Stalin als Paradigma des Kommunismus, als Versatzstück des vulgären Antikommunismus und Gegenstück des „demokratischen Sozialismus“ à la Kreisky oder Brandt. Die junge kommunistische Bewegung, aus (...)

Friedrich Geyrhofer

Kritik der Widerspiegelungstheorie

Die kastrierte Dialektik
September
1973

(2. Teil des Aufsatzes im NF Juli/August 1973) 1 Sinnlichkeit ohne Sprache Lenin insistiert auf seiner Widerspiegelungstheorie, weil er von jeder anderen Definition der Erkenntnis befürchtet, sie leugne die Unabhängigkeit der Außenwelt vom Bewußtsein, um den Materialismus auf den Schleichpfaden (...)

Rudi Dutschke

„Asiatische“ Sowjetunion

Versuch einer Neubewertung der russischen Revolution
September
1974

Bei der kritisch-materialistischen Rekonstruktion des Revolutionsverständnisses von Lenin und dem frühen Lukács gehe ich von der These aus, daß die grundlegenden Züge der Leninschen Gesellschafts- und Parteikonzeption nur konsequent bestimmt werden können, wenn die asiatische Konzeption von Marx und (...)

Lutz Holzinger

KPÖ — was sonst?

September
1975

Ich will einmal treuherzig sein und mir vorstellen, wie das so ist mit den Kommunisten. Wenn man der bürgerlichen Presse traut, dann bin ich als Kommunist sowohl zahnlos als auch unglücklich. Meine physische wie psychische Hinfälligkeit hindert mich allerdings nicht — wiederum diesen frommen (...)

Günther Nenning

Mehr Demokratie, liebe Russen!

Reflexionen nach einer Reise durch die Sowjetunion*
Oktober
1975

Liebe Freunde, hier ist schlechtes Wetter. Ich denke an Euch. In Moskau war Sonne, erst recht in Sibirien. Gleich nach meiner Rückkehr verschlang mich meine Redaktions-, Fernseh- und Gewerkschaftsarbeit. Dieses Wochenende ist meine Chance. Ich kann in einiger Ruhe schreiben und weitertreiben, (...)

Ulrike Meinhof

zerstörte fighter

letzte aufzeichnungen aus der zelle
Juli
1976

Staatssschutzwissen und Staatsschutzmeinung über Baader/Meinhof füllt mittlerweie Tonnen von Papier. Als Ulrike Meinhof am 9. Mai 1976 tot in ihrer Zelle in Stuttgart/Stammheim aufgefunden wurde, versuchten die Behörden sofort, die Ursache in Streitigkeiten innerhlab der Gruppe zu verlegen, um (...)

Reinhold Oberlercher

Gemeinwirtschaftlicher Kapitalismus

Eine marxistische Gewerkschaftstheorie II
März
1978

I. Gewerkschaften und Gemeinwirtschaft In ihren Anfängen übernahmen die Gewerkschaften gelegentlich notgedrungen — aufgrund der zunächst außerordentlichen ökonomischen und politischen Schwäche der Klasse der Arbeitskraftverkäufer — viele Aufgaben außerhalb ihrer eigentlichen Funktion als Preiskartell (...)

Enrico Berlinguer • Eugenio Scalfari

Ich bin ein Leninist, ich bin kein Leninist

Interview
September
1978

Bis 1926 waren wir orthodox Was ist für italienische Kommunisten der Leninismus? BERLINGUER: Das ist nicht leicht zu sagen, in einem Interview. Leninismus — das ist die gesamte Erbschaft, die uns ein großer russischer und europäischer Revolutionär hinterlassen hat. Eine Erbschaft aus 30 Jahren (...)

FORVM-Dokumentation

Jetzt jetzt hhh

Wahlprosa der Wiener Linksradikalen
Mai
1979

Wir bringen drei Stellungnahmen aus der Diskussion der trotzkistischen Gruppe Revolutionäre Marxisten (GRM), einen Text des Kommunistischen Bundes (KB) und die Meinung der Bewegung für Sozialismus (BfS/FÖJ). Grüne, AKW-Gegner und Spontis wollten sich nicht äußern. Stellenweise beziehen sich die Texte (...)

Nicolas Tertulian

Lukács im Eck

Die letzten Jahre aus dem Nachlaß
März
1980

Nach seiner Beteiligung an den „ungarischen Ereignissen“ des Jahres 1956 auf der Seite der Regierung Nagy blühte Georg Lukács nur mehr im Verborgenen. 11 Jahre später wieder in die Partei aufgenommen, behielt er seine orthodoxmarxistische Position zwischen Stalinismus und Westlertum bei, bis zu (...)

Friedrich Geyrhofer

Grün ist das schönste Gelb

Finish der K-Gruppen in der BRD
Juli
1980

Ihr Erfolg brachte sie um. Die deutschen Maoisten wollten die Umweltschutzbewegung unterwandern und gruben sich dabei selbst das Wasser ab: die Roten, die Bunte werden wollten, wurden grün. Der Rest ist Sekte.

Franz Schandl

Demos und Büros

30 Thesen über Bürokratie und Staat, Freiheit und Sozialismus
Juli
1991

Wir erleben gegenwärtig einen immer stärkerern Durchbruch planwirtschaftlicher Gedanken in der Wirtschaft. Bruno Kreisky 1967 I. Wenn es in der Öffentlichkeit um die Bürokratie geht, dann wissen wir schon, daß es gegen die Bürokratie geht. Angesagt ist, was gefällig ist: Denunziation statt Debatte. (...)

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