Alfred Dallinger

Geboren in Wien 1926, gestorben bei einem Flugzeugabsturz am Bodensee 1989. Politiker und Gewerkschafter, ab 1980 Bundesminister für soziale Verwaltung (seit 1987 Bundesminister für Arbeit und Soziales) in den Kabinetten Kreisky IV, Sinowatz, Vranitzky I und Vranitzky II. Galt als Gestalter der aktiven und experimentellen Arbeitsmarktpolitik. Eng verbunden mit dem Namen Dallingers sind die Forderung nach einer Wertschöpfungsabgabe zur Sicherung des Sozialversicherungssystems und nach der 35–Stunden-Woche sowie nach Gleichberechtigung von Frauen in der Arbeitswelt.
Beiträge
Job statt Killer
A.D., österreichischer Bundesminister für Soziale Verwaltung und Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten, der größten Einzelgewerkschaft im ÖGB, hielt das nachfolgende Referat im März vor dem Rationalisierungskuratorium der deutschen Wirtschaft in (...)
Alfred Dallinger, Sozialminister der Republik Österreich, Obmann der Gewerkschaft der Privatangestellten, gehört zu den wenigen Grundsatzdenkern des österreichischen Sozialismus, die Otto Bauer und die marxistische Tradition noch nicht vergessen haben. Über Wirtschaftsdemokratie, (...)
Sozialpartnerstreit
Klassenkampf mit Beton
Phantasie an die Macht!
Gewerkschaften sind bis heute zu einem Gutteil jene „instinktive Arbeiterbewegung“, als welche Marx sie kennzeichnete. Nur selten blicken sie über die eigene Nasenspitze oder die ihres „Sozialpartners“. Unterdessen greift aber die gewerkschaftliche Organisationsform auf umfangreiche, rapide (...)
Frischluft nur für den Computer?
Alfred Dallinger ist Vorsitzender der mitgliederstärksten Gewerkschaft im Österreichischen Gewerkschaftsbund, jener der Privatangestellten. Er hat dort auf eine Weise, die in der internationalen Gewerkschaftsbewegung vielfach zum Vorbild wurde, die Einrichtung einer eigenen Abteilung für (...)
Beiträge zu Alfred Dallinger
Der Politiker der 80er Jahre trägt wieder Farben. Ein Busek glänzt in wohlgenährtem Grün, ein Mock, der sich in würdig tiefem Schwarz als Konservativer internationalen Ranges zu profilieren sucht, ein Kanzler Sinowatz im bisher blassesten Altrosa der vergangenen Dekade — an den Rändern schon leicht (...)
Alfred Dallinger bei Wikipedia
Alfred Dallinger (* 7. November 1926 in Wien; † 23. Februar 1989 in Rorschach) war ein österreichischer Gewerkschafter und Politiker (SPÖ). Er war von 1974 bis 1983 Abgeordneter zum Nationalrat und von 1980 bis zu seinem Tod 1989 Bundesminister für Soziales.
Politischer Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der gelernte Drogist wurde im Jahr 1948 Jugendsekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten, 1966 Geschäftsführer-Stellvertreter und Zentralsekretär und ab 1974 Vorsitzender und Geschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten.
1974 wurde Alfred Dallinger Mitglied des Österreichischen Nationalrates und behielt sein Mandat bis zu den Wahlen 1983.
Er war ein Verfechter der Arbeitszeitverkürzung auf eine 35-Stunden-Woche. Seine umstrittenste Idee war die einer Wertschöpfungsabgabe zur Sicherung des Sozialversicherungssystems. Von der Opposition, den Wirtschaftsvertretern und der Presse wurde diese Idee als „Maschinensteuer“ kritisiert.
Er hat das Berufsförderungsinstitut in Wien mitgegründet. Nach ihm wurde auch der Alfred-Dallinger-Platz im 3. Wiener Gemeindebezirk benannt.
Regierungsmitglied[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Jahr 1980 wurde Dallinger von Bruno Kreisky als Sozialminister in die österreichische Bundesregierung berufen. In dieser Funktion gehörte er den Kabinetten Kreisky IV., Sinowatz, Vranitzky I. und Vranitzky II. an.
1984 / 1985 kam es zu einer Kontroverse Dallingers mit dem Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer senior, der eine Weisung des Sozialministers nicht beachtete. Der von Dallinger angerufene Verfassungsgerichtshof verurteilte 1985 den Landeshauptmann.
Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 23. Februar 1989 war Alfred Dallinger Passagier einer Maschine der Rheintalflug, die von Wien-Schwechat kommend beim Landeanflug auf den Flugplatz St. Gallen-Altenrhein bei Rorschach unter ungeklärten Umständen in den Bodensee stürzte (Rheintalflug-Flug 102). Alle elf Menschen an Bord verloren bei dem Unglück ihr Leben. Das Grab Dallingers befindet sich auf dem Friedhof von Gießhübl im Bezirk Mödling.[1]
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1984 erhielt er das Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich[2].
Im Jahr 2005 wurde in Wien-Landstraße (3. Bezirk) der Alfred-Dallinger-Platz nach dem Minister benannt. Nach dem gemeinsam mit Dallinger verunglückten Gewerkschafter Richard Wonka ist seit 2010 in der Donaustadt (22. Bezirk) der Wonkaplatz benannt.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Oswin Martinek (Hrsg.): Sozialpolitik und Sozialplanung : Festschrift für Alfred Dallinger zum 60. Geburtstag. Wien 1996, Europa-Verlag, 1986. ISBN 3-203-50978-4
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Alfred Dallinger im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Alfred Dallinger auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Literatur von und über Alfred Dallinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Alfred Dallinger im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Alfred Dallinger im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Archivaufnahmen mit Alfred Dallinger im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek (Radiobeiträge)
Personendaten | |
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NAME | Dallinger, Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker (SPÖ), Abgeordneter zum Nationalrat |
GEBURTSDATUM | 7. November 1926 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 23. Februar 1989 |
STERBEORT | Rorschach |