FORVM » Print-Ausgabe » Jahrgänge 1968 - 1981 » Jahrgang 1970 » No. 197/II
Fernando Arrabal • Wilhelm Genazino • Alice Schwarzer

Göttlicher Orgasmus

Gespräch

Das Theater, wenn es ein Stück von ihm spielt, darf alles: auf der Bühne wird geliebt, gefurzt, geschissen, gedemütigt, geprügelt, gemordet. Es treten schöne Mädchen auf, Fernsehsprecher, wilde Tiere, starke Männer, Richter, Trompeter, Nonnen, Schafe, Flötenspieler, Polizisten, Mütter, Sanitäter und Soldaten. Seine Stücke heißen „Picknick im Felde“, „Guernica“, „Die beiden Henker“, „Der Autofriedhof“, „Garten der Lüste“, „Der Architekt und der Kaiser von Assyrien“, „Sie legten den Blumen Handschellen an“.

Im Pariser Theâtre de l’Epée de Bois, wo zur Zeit Arrabals Handschellen-und-Blumen-Stück gespielt wird, kriegen es weibliche Besucher, sofern sie dieses Stück sehen wollen, schmerzhaft mit dem Verfasser selbst zu tun. Denn der Autor empfängt die Damen höchstpersönlich am Eingang des Theaterraums und beißt diese oder jene gern in den Arm oder anderswohin.

Im Theâtre de l’Epée treffen wir Fernando Arrabal nicht an. Wir fahren zu seiner Wohnung am Boulevard de Strasbourg. Mit einer kleinen, akkuraten Verbeugung öffnet er die Tür und weist uns den Weg in seine Arbeitsräume. Zwei erwachsene, sehr langhaarige Männer sind gerade bei ihm, einer mit Manuskripten in der Hand, offenbar ein Regisseur. Er verabschiedet sich. Der andere, den Arrabal kurz als seinen Freund vorstellt, bleibt gelangweilt auf seinem Stuhl sitzen, lächelt gelegentlich sehr sanft und nimmt für Arrabal das Telephon ab.

An den Wänden die Originale der bekannten Arrabal-Bilder, die er nach seinen Anweisungen malen ließ. Ein Regal voller Manuskripte. Ein anderes Wandregal ist beladen mit Gipsfiguren, Bändern, Spielzeug, Puppen, Tand, künstlichen Blumen, Kitsch. Ein Papierfisch hängt von der Decke bis zum Boden herab: ihn gilt es immer fein zu umgehen. Arrabal postiert sich auf seinem massiven Holzsessel, zieht die Beine unter das Gesäß und stopft sich sorgfältig eine Pfeife. Jetzt ist er der Größte im Zimmer, kann von oben herabschauen. Er spricht ruhig, anscheinend ohne Temperament.

Wer ist das, dieser Fernando Arrabal, der da vor uns thront?

Zu Anfang seines Stückes „Garten der Lüste“ fallen zwei Sätze, die als Überschrift über Arrabals Leben stehen könnten: „Ich will wissen, wie ich wirklich bin“ und „Ich kann mich der Verwirrung nicht entziehen“. Jeder dieser Sätze bezieht sich auf den anderen, und jeder ist die Begründung des anderen. Weil er sich der Verwirrung nicht entziehen kann, will er wissen, wie er wirklich ist. Und weil er immer neu wissen will, wie er wirklich ist, kommt er aus der Verwirrung nicht heraus.

Aus dieser Wechselwirkung erklärt sich sein Lebensgefühl und sein Theater. Es ist, wie er einmal formuliert hat, ein „panisches Theater“ und also auch ein panisches Leben. Sein biographisches Material ist nicht geordnet, und er will auch keine solche Ordnung: „Ich möchte mich ständig in Schwierigkeiten bringen.“ Auf diese Weise verzichtet er, konkrete Hilfsmittel zu seiner Emanzipation — kleinbürgerlich und ängstlich verhöhnt er zum Beispiel die Psychoanalyse — in Anspruch zu nehmen und wird auf der Gegenseite ein und desselben Vorgangs zum narzißtischen Magier seiner eigenen Vergangenheit. Mit anderen Worten: Er hat seine eigene, wenn auch inzwischen riesig angeschwollene Infantilität bis in sein 38. Jahr hinübergeschleppt.

Sein Sprechen ist sein Leben, und sein Leben ist sein Sprechen: er kann nicht anders. Er bringt vieles, fast alles durcheinander und phantasiert auch dort noch weiter, wo eigentlich nur noch weitergedacht werden könnte. Er setzt neue Mythen in die Welt, anstatt die alten zu zersetzen. Er kann fortschrittlich sein bis zur Radikalität, und ebenso konsequent ist er wieder reaktionär bis zurück ins Mittelalter: er ist ein anarchistischer Privatier, der mit Schreckensbildern, Angstträumen, Visionen und Aggressionen handelt. Er folgt dem Hin und Her seiner inneren Panik, deren reale Einsicht er sich selbst verweigert.

Ich muß jetzt eine Religion schaffen

Würden Sie den Nobelpreis akzeptieren?

Ich scheiße schon jetzt auf alle Jurymitglieder des Nobelpreises.

Sie haben doch den Preis für „Schwarzen Humor 69“ bekommen?

Das ist falsch. Es ist schon zwanzig Jahre her, daß ich zum letztenmal Humor gehabt habe.

Ist es richtig, daß Sie gesagt haben: Meine Stücke sind lediglich eine Basis für einen Regisseur?

Nein, ein Vorwort.

Haben Sie Kontakte zu Ihren Regisseuren?

Nur sexuelle Kontakte. Das ist alles.

Sie bereiten das mathematische Diplom an der Pariser Universität vor. Sie haben gesagt, daß für Sie ein direkter Zusammenhang besteht zwischen dem Theater und der Algebra.

Ja, das habe ich gesagt, aber das war falsch. Das war in der Zeit, in der ich versucht habe, ein dramatischer Autor zu sein.

Und was wollen Sie heute sein?

Heute gibt es nur noch Gott für mich. (Arrabals Freund lacht.) Mach, daß du ’rauskommst! (Zu A. Schwarzer:) Mein Freund hat den gleichen Fehler wie Sie, er ist frivol.

Es gibt nur noch Gott für Sie?

Für mich ist jetzt der wichtigste Augenblick meiner Existenz gekommen, denn heute weiß ich, daß ich eine Religion schaffen soll. Gott hat mir durch einen Freund sagen lassen, ein Freund, der Topor heißt, daß ich jetzt eine Religion schaffen soll. Das war vor drei Tagen. Ich war am Montag im Zirkus, und ich habe einen Löwen kommunizieren sehen. Der Dompteur hat sich vor die Löwin gekniet und hat die Zunge herausgestreckt. Die Löwin hat an der Zunge des Dompteurs geleckt, und dann verwandelte sich die Zunge des Dompteurs in ein enormes Beefsteak. Nein, nein, darüber dürfen Sie nicht lachen, seien Sie nicht so frivol, das ist sehr ernst. Alle meine Freunde um mich herum — Sie wissen, daß meine Freunde sehr links stehen; ich verkehre in einem linksextremen Milieu — haben sofort begriffen, daß der Moment gekommen ist, religiös zu sein. Bereit zu sein für die Göttlichkeit, eine Religion zu machen.

Was heißt das für Sie: religiös zu sein?

Religiös sein heißt für mich: wieder verbunden sein mit Gott.

Wer ist Topor?

Topor ist ein Freund von mir. Der Name ist polnisch; er bedeutet: Axt. Seine Lebensaufgabe ist, alle Schichten des Konformismus von der Welt abzutrennen. Und dank seiner Axt ist er zur Religion gelangt.

Mit Pornographie der Göttlichkeit nahe sein

Mit wem verkehren Sie in Paris?

Ich lebe sehr zurückgezogen. Seit drei Tagen lebe ich in einer spirituellen Zurückgezogenheit, breche den Kontakt zu allen Leuten ab und gehe ins „Coupole“, [1] zum erstenmal in meinem Leben. Ich habe mich da gefühlt wie in der Sahara, die Leute um mich herum, das war für mich wie Sand. Ich habe mit niemandem Kontakt in Paris, schon gar nicht mit Künstlern.

Man hat Sie aber mehrere Male im „Olympia“ [2] gesehen, und es heißt, daß die Möglichkeiten einer solchen Einrichtung Sie interessieren, Reizt es Sie möglicherweise, dort einmal zu inszenieren?

Ich glaube, daß ich anfangen werde zu predigen. Wenn Gott meine spirituelle Zurückgezogenheit beenden wird, werde ich anfangen zu predigen, wahrscheinlich auf den Treppen der Börse, auf den Champs-Elysées, vor den Türen der politischen Parteien. Lachen Sie nicht über mich.

Noch einmal: Sie sind dabei, ein mathematisches Examen vorzubereiten. Wollen Sie damit Klarheit für sich schaffen und sich der Verwirrung Ihrer Welt entziehen?

In meinen Stücken gab es überhaupt keine Verwirrung. Meine Stücke führten zur Erkenntnis. Es gibt Leute, die sehen in meinen Stücken Pornographie. Das ist richtig. Meine Stücke sind pornographisch, weil das die einzige Möglichkeit ist, in der Gesellschaft, in der wir heute leben, der Göttlichkeit nahezusein. Aber das wußte ich damals nicht. Damals, als ich pornographische Stücke schrieb, glaubte ich, pornographische Stücke zu schreiben und nichts anderes.

(Alice Schwarzer sieht einige Augenblicke auf ihr Fragenmanuskript. Arrabal — bewegungslos auf seinem Sessel thronend — spricht weiter, das Tonband läuft. Nach einigen Sekunden hält Arrabal plötzlich inne, beugt seinen Oberkörper etwas vor, hebt die Hand und ohrfeigt Alice Schwarzer. Sie schreit wütend auf, beschimpft Arrabal nachhaltig. Vorübergehend gibt es tumultuarische Umstände. Arrabal tut, als wäre nichts passiert, und begibt sich wieder in seine thronende Haltung.)

Sie hören mir nicht zu!

Wir hören Ihnen sehr wohl zu.

Sie interviewen mich zu professionell.

Das Interview wäre einfacher, wenn wir die gleiche Sprache hätten. Sie müssen gestatten, daß wir auf das Manuskript sehen.

Sie wollen mich erpressen. Wenn Sie nicht mehr sprechen, ist es Ihnen untersagt, professionell zu sein. Sie führen mit mir eine sehr wichtige Unterredung. Ihr Leben wird danach verändert sein. Versuchen Sie nicht mehr, mit mir so professionell zu sein.

(Die Situation hat sich wieder beruhigt.)

Der Orgasmus ist die Entdeckung von Gott

Sie haben sich schen auf der Bühne ausgezogen. Warum?

Ich habe über etwas nachgedacht, über eine ganz simple Sache. Beim Orgasmus, bei der Masturbation, im Augenblick der Lust: das sind Augenblicke, die nicht zu erfassen, die unerklärlich sind. Und ich bin zu der Erkenntnis gekommen, daß da kein Pläsier war. Da war eine große starke Intensität, und das war die Entdeckung von Gott. Ich glaube, daß der Orgasmus zur Erkenntnis Gottes führt.

Sie sprechen von Gott. Auf Ihrer Spanienreise 1967 sind Sie verhaftet worden, weil Sie gesagt haben: Ich pfeife auf Gott, das Vaterland und den Rest.

Nein. Ich habe gesagt: Ich scheiße auf Gott.

Was bedeutete Gott Ihnen damals und was heute?

Damals war ich das Opfer meiner Unreligiosität. Ich bin in einer Bürokratie erzogen worden, die die Leute zu dem führen will, was sie Gott nennt, das heißt zum Katholizismus. Das kann man kriminell nennen. In Wirklichkeit versucht diese Bürokratie, die Menschen von Gott abzuwenden, und hindert sie, sich an Gott zu wenden. Mein einziges Bestreben war, diese teuflische Sekte zu überwinden. Durch sie war ich daran gehindert, Kontakt mit Gott aufzunehmen, weil ich glaubte, daß die Katholiken religiös seien. Bis ich dann plötzlich begriffen habe, daß der Katholizismus und alle anderen Religionen lediglich dazu da sind, zu verhindern, zu Gott zu kommen. Heute ist der Moment gekommen, wo ich eine Religion schaffen muß. Vor drei Tagen hat mich die Offenbarung Gottes erreicht, eine Religion zu schaffen.

Was für eine Religion?

Das weiß ich noch nicht.

Ich bin nicht verrückt

Ist noch eine Religion notwendig, um zu Gott zu kommen?

Ja, das halte ich für sehr wichtig. Ich erzähle Ihnen die Geschichte von einem Klempner, der in Frankreich vor ein paar Monaten eine Religion geschaffen hat. Er sprach von Gott. Und da er der einzige in ganz Frankreich war, der von Gott sprach, scharten sich ganze Dörfer um ihn. Und zwar erzählte er den Frauen, sie dürften nur noch im Freien gebären. Der Zulauf war groß, und die Frauen haben tatsächlich im Freien entbunden. Dabei ist eine Frau gestorben. Vor sechs Monaten ist das passiert.

(Zu A. Schwarzer): Ich gebe Ihnen noch eine Ohrfeige, weil Sie lächeln.

Der Klempner war ein Verrückter. Nicht wie ich, ich bin nicht verrückt. Der Typ ist ins Gefängnis gekommen, aber das ganze Dorf hat trotzdem zu ihm gehalten.

Was fasziniert Sie an dieser Geschichte? Die Bereitschaft der Leute, einer Religion zu folgen, oder der Hunger nach Religion?

Nein. Was mich daran fasziniert, ist dies: Wenn ein Mensch wirklich mit Gott verbunden ist, dann spürt das jeder, und jeder folgt. Hingegen sieht man dem Papst gleich an, daß das ein Heuchler ist.

Glauben Sie, daß die Menschen erkennen, wer Heuchler ist und wer nicht?

Ja, ich glaube, daß der Moment gekommen ist für alle, ein spirituelles Leben zu führen.

„Ich bin der einzige Mann auf der Erde, der richtig sieht“

Erzählen Sie etwas von Ihren Kindheitserinnerungen, von Ihrem Vater, von Ihrer Mutter. Lebt Ihre Mutter noch?

Ja, meine Mutter lebt noch.

Haben Sie Kontakt mit ihr?

Nein. Die Aufgabe eines Mannes ist es, seine Kindheit hinter sich zu lassen. Meine Kindheit, meine Mutter, das alles ist für mich vorbei.

Glauben Sie nicht, daß das Schicksal Ihres Vaters und Ihre Beziehung zu Ihrer Mutter Ihr Leben weitgehend beeinflußt, Ihre Haltung zur Politik determiniert haben und Ihre Beziehungen zu den Frauen?

Nein, überhaupt nicht. Ich bin der einzige Mann im Augenblick auf der Erde, der richtig sieht. Und ich bedaure alle, die nicht so sehen wie ich, denn sie sind im Unrecht. Es gibt ein sehr wichtiges Problem, das meine Religion mir aufgedeckt hat. (Zu Alice Schwarzer:) In Ihrem Blick ist ein großes Verlangen nach dem Absoluten. Aber Sie sind korrumpiert und verrottet von all dem, was um Sie herum geschieht.

Können Sie das erklären?

Ich will Ihnen etwas sagen: In Spanien und in Pakistan sind die Frauen sehr, sehr glücklich. Warum? Weil die Frauen im Haus bleiben, nähen, wischen — alles rhythmische Bewegungen — und warten auf den Mann. Wenn der Mann dann nach Hause kommt, zelebriert er sofort die Unterwerfung der Frau. Er schlägt die Frau, weil sie zum Beispiel vom Fenster aus einem Mann nachgesehen hat, und die Frau ist sehr glücklich. Was aber passiert heute in Deutschland und in Frankreich? Es gibt so etwas wie die Gleichheit der Geschlechter. Das ist ein schreckliches Unglück. Die Frauen sind unglücklich, unglücklich wie Sie. In den sogenannten zivilisierten Ländern haben die Frauen Depressionen und neurotische Störungen, in Spanien dagegen sind sie sehr glücklich.

Psychiater sind gefährliche Leute

Sie glauben also, daß die Emanzipationsbestrebung der Frauen ein großer Irrtum ist?

Man hat mir gesagt, daß es allein in der Gegend von Köln zehntausend Psychiater gibt; ihre Wartesäle sind immer voller Frauen, die um Rat fragen wollen. Es gibt jetzt auch Psychiater in Südspanien, aber die haben nichts zu tun. Die Frauen brauchen sie nicht.

Und Sie selbst? Haben Sie schon einen Psychiater gebraucht, oder haben Sie jemals eine Analyse gemacht?

Nein. Ich bin überzeugt, daß alle Psychiater verrückt sind. Das sind ganz gefährliche Leute.

Haben Sie diese Überzeugung erst gewonnen nach einer Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse?

Ich habe mich nie mit der Psychoanalyse auseinandergesetzt. Ich war immer normal.

Hatten Sie einmal Bedürfnis nach einer solchen Auseinandersetzung?

Nein, ich weigere mich, mich damit auseinanderzusetzen, weil das schon bedeutet, sich da hineinzumischen.

Frauen können keinen Orgasmus haben

Sie sind im Jänner Vater eines Mädchens geworden. Was bedeutet das für Sie?

Es ist vorzuziehen, eine Tochter zu haben, denn der nächste Messias wird eine Frau sein.

Widerspricht das nicht der Rolle der Frau, die Sie eben beschrieben haben?

Überhaupt nicht. Sie sind völlig verdorben von den linken Denkern. Das Malheur der Frauen ist, daß sie versuchen, wie die Männer zu sein und einen Orgasmus zu haben wie die Männer. Aber Frauen können keinen Orgasmus haben.

Haben die Spanierinnen einen Orgasmus?

Niemals. Gott sei Dank nicht. Nur Lesbierinnen können einen Orgasmus haben. Das einzige Erlebnis der Frauen ist ihre innere Öffnung bei der Unterwerfung.

Wie haben Sie sich im Mai 1968 verhalten? Waren Sie auf den Barrikaden?

Ja, ich war auf den Barrikaden, ich habe Pflastersteine geworfen, ich habe Theater besetzt, ich habe Häuser angezündet.

Hatten Sie politische Hoffnungen?

Nein. Alles, was ich getan habe, habe ich getan, um Gott zu sehen.

Wie hat das Scheitern der Mairevolution auf Sie gewirkt?

Von Scheitern kann keine Rede sein. Für mich waren die Folgen des Mais: drei Mordanschläge, davon einer gelungen, der Anschlag auf Adamov, der Mordanschlag auf Samuel Beckett durch den Nobelpreis und der Mordanschlag auf Ionesco durch die Académie Française.

Franco unter Picassos Bildern begraben

Haben Sie Verbindungen zu anderen spanischen Emigranten oder zu Spanien?

In Spanien wie in Rußland wird auf Grund der schrecklichen Repression durch die Polizei und auf Grund der in beiden Ländern etablierten Religion — auf der einen Seite die marxistische, auf der anderen Seite die des Opus Dei — eine ungewöhnlich schöne religiöse Renaissance stattfinden. Und in beiden Ländern werden die Menschen ihre Ketten sprengen.

Tun Sie etwas für die Herbeiführung dieses Zustandes?

Ja, ich werde auf die Straße gehen und predigen.

Was halten Sie von dem Geschenk Picassos, der kürzlich 900 seiner Werke dem Franco-Regime vermacht hat?

Ich denke, er sollte alle seine Bilder Franco schenken.

Warum?

Picasso hat sehr viele Bilder gemalt, darunter könnte man Franco begraben.

[1Café auf dem Montparnasse.

[2Größte Music Hall in Paris.

FORVM des FORVMs

Vorgeschaltete Moderation

Dieses Forum ist moderiert. Ihr Beitrag erscheint erst nach Freischaltung durch einen Administrator der Website.

Wer sind Sie?
Ihr Beitrag

Um einen Absatz einzufügen, lassen Sie einfach eine Zeile frei.

Hyperlink

(Wenn sich Ihr Beitrag auf einen Artikel im Internet oder auf eine Seite mit Zusatzinformationen bezieht, geben Sie hier bitte den Titel der Seite und ihre Adresse bzw. URL an.)

Werbung

Erstveröffentlichung im FORVM:
Mai
1970
, Seite 617
Autor/inn/en:

Alice Schwarzer:

32 Jahre alt, Journalistin, ledig, kein Kind. Lebte längere Zeit in Frankreich, jetzt in Berlin. Bücher: Frauenarbeit — Frauenbefreiung (ed. suhrkamp, DM 6); Frauen gegen § 218 (ed. suhrkamp, DM 5); Der kleine Unterschied und seine großen Folgen (Fischer Verlag, Frankfurt, DM 14,80; in Druck). Interviews mit Simone de Beauvoir im NF Februar 1972 und Kursbuch 35.

Wilhelm Genazino:

Fernando Arrabal:

Foto: Von Stoisto in der Wikipedia auf Deutsch - Übertragen aus de.wikipedia nach Commons.; own work, CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4287724

Lizenz dieses Beitrags:
Copyright

© Copyright liegt beim Autor / bei der Autorin des Artikels

Diese Seite weiterempfehlen

Themen dieses Beitrags

Begriffsinventar