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Norbert Leser

Geb. 1933, studierte Jus und, als Schüler des katholischen Ideologiekritikers August Maria Knoll, Soziologie in Wien, Politologie an der London School of Economics, Lehrauftrag für Ideengeschichte des Marxismus an der Universität Salzburg, seit 1970 Professor für Politische Wissenschaften ebendort. Förderungspreis der Stadt Wien. Zweimal Theodor-Körner-Preis. Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft. N. L. war Mitherausgeber des „Neuen Forum“.

Publikationen:

  • Begegnung und Auftrag, Europa Verlag, Wien 1963.
  • Sozialismus jenseits des Marxismus, in: Das Gesellschaftsbild des Sozialismus, Verlag der Wiener Volksbuchhandlung, Wien 1966.
  • Zwischen Reformismus und Bolschewismus. Der Austromarxismus als Theorie und Praxis, Europa Verlag, Wien 1968.
  • Die Odyssee des Marxismus. Auf dem Weg zum Sozialismus, Molden Wien 1971.

Beiträge

Norbert Leser

Fromm gewordene Rechtspositivisten

2. Teil des Essays vom Dezemberheft 1969
No. 193
Januar
1970

Norbert Leser

Zwischen Positivismus und Naturrecht

Recht und Gerechtigkeit in der modernen Staatsphilosophie
No. 192
Dezember
1969

Norbert Leser

Parteivorstand als Hemmungsorgan

Zur Geschichte des Jahres 1933
No. 176-177
August
1968

Norbert Leser

Sozialwissenschaft als Balance-Akt

Versuch einer Standortbestimmung zwischen Empirie und Ideologie
No. 159
März
1967

Norbert Leser

Was bleibt vom Austromarxismus?

Zur Bilanz einer politischen Idee (III)
No. 154
Oktober
1966

Norbert Leser

Die Tragödie des Austromarxismus

Zur Bilanz einer politischen Idee (II)
No. 152-153
September
1966

Die vorliegende deutsche Fassung dieses Aufsatzes wird Anfang 1967 in einem Sammelband der Nymphenburger Verlagsanstalt, München, unter dem Titel „Die europäischen Linksintellektuellen der Zwischenkriegszeit“ erscheinen.

Norbert Leser

Tod und Leben des Austromarxismus

Zur Bilanz einer politischen Idee
No. 150-151
Juni
1966

Norbert Leser

Zusammenarbeit jenseits der Koalition

No. 147
März
1966

Die folgende Analyse unseres Mitherausgebers und ständigen Mitarbeiters erscheint ein Jahr nach seinem heftig diskutierten Beitrag „Krise der SPÖ — Krise der Republik“ (FORVM XII/135). Der Text ist schon im vergangenen Herbst geschrieben, seine Veröffentlichung jedoch zurückgestellt worden, da die (...)

Norbert Leser

Immer noch k.u.k. Katholiken?

(II.)
No. 143
November
1965

Norbert Leser

Immer noch k.u.k. Katholiken?

No. 142
Oktober
1965

Norbert Leser

Theologie und Marxismus

No. 138-139
Juni
1965

Das Gespräch der Paulus-Gesellschaft über Christentum und Marxismus in Salzburg, vom 28. April bis 2. Mai, hatte zeitweise fast 300 Teilnehmer, vor allem christliche Naturwissenschaftler, ferner katholische Theologen, darunter die Professoren Calvez (Paris), Girardi (Rom), Metz (Freiburg), Karl (...)

Friedrich Abendroth • Willy Brandt • Gerhard Bronner • Anton Burghardt • Felix Butschek • Fritz Csoklich • Julius Deutsch • Josef Dobretsberger • Heimito von Doderer • Heinrich Drimmel • Herbert Eisenreich • Anton Fellner • Iring Fetscher • Paul Flora • Rupert Gmoser • Willfried Gredler • Josef Hindels • Ernst Koref • Alexander Lernet-Holenia • Norbert Leser • Georg Lukács • René Marcic • Eduard März • Albert Massiczek • Hermann Mörth • Oswald von Nell-Breuning • Roland Nitsche • Bruno Pittermann • Walter Pollak • Viktor Pospischil • Ludwig Reichhold • Johann Schasching • Gustav Scherbaum • Willi Schlamm • Franz-Martin Schmölz • Eduard Speck • Franz Taucher • Rudolf Weiler • Erwin Weissel • Erik G. Wickenburg

100 Worte Sozialismus

No. 138-139
Juni
1965

Vor fünfzig oder gar hundert Jahren konnte man, tatsächlich oder vermeintlich, mit zehn Worten sagen, was Sozialismus sei. Reichen heute hiefür auch nur hundert Worte aus? Dies herauszufinden, schien uns eines größer angelegten Versuches wert. Von den vierzig Autoren, die auf unsere Frage (...)

Norbert Leser

Krise der SPÖ — Krise der Republik

No. 135
März
1965

Der folgende Text unseres Mitarbeiters Dr. Norbert Leser war als innerparteilicher Diskussionsbeitrag dem hiefür zuständigen SPÖ-Organ zugedacht. Dieses sah sich aus Platzmangel nicht imstande, eine Veröffentlichung ohne radikale, dem Verständnis sehr abträgliche Kürzungen vorzunehmen. Der Wortlaut (...)

Norbert Leser

Lenin und Schopenhauer

Zur Problematik linker Axiome
No. 132
Dezember
1964

Norbert Leser

Marxismus unterwegs zum Geist (II)

Über Position und Bedeutung Max Adlers
No. 129
September
1964

Norbert Leser

Marxismus unterwegs zum Geist

Über Position und Bedeutung Max Adlers
No. 128
August
1964

Norbert Leser

Schwarze Hauptschuld, rote Mitschuld

No. 122
Februar
1964

Norbert Leser

Konturen des dritten Jahrtausends

No. 118
Oktober
1963

Norbert Leser

Wissenschaft und letzte Werte

No. 107
November
1962

Norbert Leser

Keine Heimat für Ernst Bloch

No. 96
Dezember
1961

Norbert Leser

Kelsen und der Sozialismus

No. 94
Oktober
1961

Norbert Leser

Tradition und Revision

No. 88
April
1961

Norbert Leser

Prophet im Lande der Ungläubigen

No. 83
November
1960

Beiträge zu Norbert Leser

Michael Schiestl-Nikelsky

Die austro-katholische Identität

No. 430/431
November
1989

Einblicke in diese gewährt, wieder einmal, unser Spezialist für Brandstiftungen, Norbert Leser, der noch nie so nah bei Robert Prantner war. Einen bemerkenswerten Beitrag zur Identitätsfindung und -sicherung im Gedenkjahr 1988 leistete sich der berühmte katholische Spezialist Norbert Leser, (...)

Norbert Leser bei Wikipedia

Norbert Leser, Gemälde von Ernst Bader 1987

Norbert Leser (* 31. Mai 1933 in Oberwart, Burgenland; † 31. Dezember 2014 in Eisenstadt, Burgenland[1][2]) war ein österreichischer Sozialphilosoph, bekannt vor allem durch seine kritische Beschäftigung mit der österreichischen Sozialdemokratie.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Norbert Leser wurde 1933 im östlichsten österreichischen Bundesland geboren, dessen erster Landeshauptmann nach 1945 sein Onkel Ludwig Leser war. Er studierte Rechtswissenschaften und Soziologie an der Universität Wien und promovierte 1958 zum Dr. iur.

Seine Habilitation für Rechts- und Staatsphilosophie erfolgte 1969 an der Universität Graz. Danach war er von 1971 bis 1980 erster Ordinarius für Politikwissenschaft in Österreich, und zwar an der Universität Salzburg; von 1980 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001 lehrte er als Ordinarius für Gesellschaftsphilosophie an der Universität Wien. Ab 1984 leitete er das Ludwig-Boltzmann-Institut für neuere österreichische Geistesgeschichte.

Er war Mitglied des österreichischen PEN-Clubs.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekanntheit erlangte er vor allem durch seine kritische Auseinandersetzung mit der österreichischen Sozialdemokratie und dem Austromarxismus. Seine Habilitationsschrift zu diesem Thema mit dem Titel „Zwischen Reformismus und Bolschewismus“ ist als Standardwerk anerkannt. Ein Anliegen war ihm auch die speziell in Österreich (historisch bedingt) schwierige Annäherung zwischen Sozialdemokratie und christlichem Glauben.

Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Beiträge in Zeitschriften und Sammelbänden. Seine philosophischen Schriften umfassen die Geschichte der politischen Ideen, Zeitgeschichte, Rechts- und Staatsphilosophie, Marxismus und Sozialdemokratie, Christentum und Katholizismus, Gottesfrage etc.

Die interdisziplinäre Breite seines Werkes, aber auch seine Bedeutung und Anerkennung wird speziell in der von seinem früheren Mitarbeiter Erwin Bader herausgegebenen Festschrift deutlich, an der 38 namhafte Wissenschafter von 16 Fachrichtungen und 14 Universitäten unterschiedlicher Staaten mitwirkten.

Leser starb am 31. Dezember 2014 in Eisenstadt. Er wurde am Hietzinger Friedhof bestattet.[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgeberschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werk und Widerhall, 1964
  • Religion und Kultur an Zeitenwenden, 1984
  • Heer-Schau, 1985
  • Macht und Gewalt in der Politik und Literatur des 20. Jahrhunderts, 1985
  • Theodor Herzl und das Wien des „Fin de siècle“, 1987
  • Österreichs politische Symbole, 1994
  • 1927 – als die Republik brannte, 2002

Monographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zwischen Reformismus und Bolschewismus, 1968
  • Die Odyssee des Marxismus, 1971
  • Jenseits von Marx und Freud, 1980
  • Das geistige Leben Wiens in der Zwischenkriegszeit, 1981
  • Grenzgänger, 2 Bde., 1981/82
  • Sozialphilosophie, 1984
  • Genius Austriacus, 1986
  • Salz der Gesellschaft, 1988
  • Von Leser zu Leser, 1992
  • Elegie auf Rot, 1998
  • „… auf halben Wegen und zu halber Tat …“ Politische Auswirkungen einer österreichischen Befindlichkeit, 2000
  • Gottes Türen und Fenster, 2001
  • Zeitzeuge an Kreuzwegen, 2003
  • Der Sturz des Adlers: 120 Jahre österreichische Sozialdemokratie, 2008
  • Skurrile Begegnungen – Mosaike zur österreichischen Geistesgeschichte, Vorwort William M. Johnston, 2011
  • Gott lässt grüßen – Wider die Anmaßung des Reduktionismus und Evolutionismus, Geleitwort Anton Zeilinger, 2013

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Norbert Leser – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sozialphilosoph Norbert Leser gestorben
  2. Todesfall – Sozialphilosoph Norbert Leser gestorben, Nachruf von Paul Sailer-Wlasits, Wiener Zeitung, 1. Januar 2015
  3. Grabstelle Norbert Leser (Memento des Originals vom 1. Dezember 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.friedhoefewien.at, Wien, Hietzinger Friedhof, Gruppe 63, Reihe 5, Nr. 30.
  4. Wien Geschichte Wiki, Norbert Leser
  5. Österreichische Hochschulzeitung. Band 45, 1993, S. 37.

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