Leszek Kołakowski

1927 Radom, aus intellektueller Familie, seit 1946 KP-Mitglied, 1945-49 Student Univ. Lodz, seit 1947 Assistent Philos. Fak. ebend., seit 1949 Warschau. 1956 theoret. Haupt des poln. „Frühlings im Oktober“. 1956-59 Chefred. „Studia Filosoficzne“, ab 1959 ord. Prof. f. neuzeitl. Philos. Okt. 1966 Parteiausschluß (vgl. Dok. NF März 1967). 1967 Einstellung der von ihm protegierten Studentenzeitschr. „Po Prostu“. 26.3.1968 Verlust des Lehrstuhls, Ausschluß von der Univ. i. Zusammenhang mit Märzunruhen der Studenten. Ursprüngl. Fach: Religionsphilosophie und -geschichte‚ insbes. der Scholastik, überdies Autor von Theaterstücken und Prosa, Spiritus rector der studentischen Opposition. 1968 2-jähr. Visum nach Kanada‚ 1968/69 Visiting Professor McGill Univ. Montreal, 1969/70 Univ. of Calif. Berkeley, seit 1970 Fellow All Souls College Oxford. Mitgl. Institut International de la Philosophie, Hon. Member US Academy of Arts and Sciences. In deutscher Sprache erschienen von Kalakowski u.a. die Essaysammlungen „Mensch ohne Alternative“, 1960, „Der Himmelsschlüssel“, 1965, „Traktate über die Sterblichkeit der Vernunft", „Gespräche mit dem Teufel“, beide 1967 (sämtlich bei Piper, München).
Beiträge
Ist der bürokratische Sozialismus reformierbar?
Staat tötet Kunst
Was ist nicht Sozialismus?
Leszek Kolakowski, Haupt und Held der jungen polnischen kritisch-marxistischen Intelligenz, schrieb das Folgende für die Studentenzeitschrift „Po Prostu“. Der Artikel durfte nicht erscheinen, bald darauf die Zeitschrift auch nicht. Der Text wurde von den Studenten am Schwarzen Brett der Warschauer (...)
Vom Vorrang der Persönlichkeit
Kolakowski spricht
Pressekonferenz mit dem Teufel
„Gespräche mit dem Teufel“ heißt ein Essayband von Leszek Kalakowski, auf deutsch demnächst bei Piper, München. Das Haupt des revisionistischen Kommunismus in Polen unterliegt in fortschreitendem Maße dem alten Erfahrungssatz der Geistesgeschichte, daß Atheisten Leute sind, die sich mit Religion (...)
Vom Sinn der Geschichte
Vom Sinn der Geschichte
Daß der Mensch kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen ist, sondern Geschichte hat und macht, ist eine der nicht allzuwenigen gemeinsamen Thesen von Christentum und Marxismus. Nach Kardinal König („Gibt es historische Wahrheit?“, Neues FORVM, März 1966) und Karl Rahner („Zur Geschichtlichkeit (...)