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János Pilinszky

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János Pilinszky

Überhitzter Blumenstrauß

Dezember
1965

János Pilinszky bei Wikipedia

János Pilinszky

János Pilinszky [ˈjaːnoʃ ˈpilinski] (* 27. November 1921 in Budapest; † 27. Mai 1981 ebenda) war ein ungarischer Dichter und Publizist.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pilinszky kam aus einer Intellektuellenfamilie und besuchte in Budapest das Piaristengymnasium. In den Jahren 1938 und 1939 erschienen seine ersten Gedichte. Als ungarischer Soldat kam er im deutschen Dorf Harbach in Gefangenschaft und in ein Konzentrationslager, dessen Erfahrung sein Werk nachhaltig beeinflusste. 1946–1948 war Pilinszky Mitarbeiter von Újhold. 1947/1948 unternahm er eine Studienreise nach Rom.

Zwischen 1949 und 1956 konnte Pilinszky keines seiner Werke in Ungarn publizieren. Ab 1957 war er Mitarbeiter der katholischen Wochenzeitschrift Új Ember. Seit Anfang der 1960er Jahre unternahm der Dichter zahlreiche Reisen nach Westeuropa. Ted Hughes übersetzte seine Gedichte in die englische Sprache. Pilinszky erfreut sich großer Verehrung. Der ungarische Komponist György Kurtág verarbeitete seine Gedichte musikalisch.

Würdigungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedicht A mélypont ünnepélye in Leiden
Grab auf dem Farkasréti temető: 22-1-94.

Der Literaturkritiker Miklós Szabolcsi schrieb: „Pilinszky ist verwandt mit denen, die der Faschismus in die Einsamkeit gestoßen hat und die seither an der Sinnlosigkeit des Lebens leiden.“

Imre Kertész, Nobelpreisträger für Literatur 2002, würdigte ihn auch in seiner Ansprache: „Das wirkliche Problem Auschwitz besteht darin, daß es geschehen ist und daß wir an dieser Tatsache mit dem besten, aber auch mit dem schlechtesten Willen nichts ändern können. Der katholische ungarische Dichter János Pilinszky hat diese schwierige Situation vielleicht am genauesten bezeichnet, als er sie einen ‚Skandal‘ nannte; und damit meinte er ganz offenkundig die Tatsache, daß Auschwitz sich im christlichen Kulturkreis ereignet hat und somit für den metaphysischen Geist unverwindbar ist.“[1]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Trapéz és korlát (1946)
  • Aranymadár (1957)
  • Harmadnapon (1959)
  • Rekviem (1964)
  • Nagyvárosi ikonok (1970)
  • Szálkák (1972)
  • Végkifejlet (1974)
  • A nap születése (1974)
  • Szálkák (1975)
  • Tér és kapcsolat (1975)
  • Kráter (1976)
  • Beszélgetések Sheryl Suttonnal (1977)
  • Válogatott művei (1978)

Bücher im Ausland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibliografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • László Fülöp: Pilinszky János. Budapest: Akadémiai Kiadó, 1977.
  • In memoriam Pilinszky. Budapest: Officina Nova Kiadó, 1989.
  • János Pilinszky: Même dans l’obscurité (traduit par Lorand Gaspar et Sarah Clair). Paris: La Différence, 1991, préface de Lorand Gaspar, p. 7–17. ISBN 2-7291-0616-2
  • Tibor Tüskés: Pilinszky János alkotásai és vallomásai tükrében. Budapest: Szépirodalmi Könyvkiadó, 1996.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Imre Kertész: Gestorben um leben zu dürfen. Der Literaturnobelpreis 2002 ging an den ungarischen Schriftsteller Imre Kertész. Wir dokumentieren die deutsche Übersetzung der Rede, die er aus diesem Anlass am 7. Dezember an der Schwedischen Akademie hielt. In: zeit.de. 28. August 2013, abgerufen am 29. Oktober 2019 (aktualisierte Fassung, ursprüngl. 12. Dezember 2002; aus Die Zeit 51/2002).

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