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Gerhard Amanshauser

Geboren 1928 in Salzburg, besuchte die Technische Hochschule in Wien und in Marburg an der Lahn, war Hauptschullehrer in Wien und lebt seit 1953 in Salzburg. 1952 erhielt er den Georg-Trakl-Preis.

Beitræge

Gerhard Amanshauser

Elektronische Massage

März
1970

Marshall McLuhan: „Die magischen Kanäle“, Econ, Düsseldorf 1968, „The Gutenberg Galaxy“, University of Toronto. 1. Inhalt, der nach McLuhan eigentlich unwesentlich sein müßte Der „Medienforscher“ sieht die Kommunikationsmedien als nach außen projizierte Kräfte und Fähigkeiten, die das ganze Leben, die (...)

Gerhard Amanshauser

Aus dem Leben der Quaden

August
1968

Gerhard Amanshauser bei Wikipedia

Gerhard Amanshauser (* 2. Jänner 1928 in Salzburg; † 2. September 2006 ebenda) war ein österreichischer Schriftsteller.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard Amanshauser studierte Elektrotechnik an der Technischen Hochschule in Graz sowie Germanistik und Anglistik in Wien, Innsbruck und Marburg an der Lahn. Seit 1955 lebte er als Schriftsteller in Salzburg.

Ab 1968, als Aus dem Leben der Quaden erschien, gehörte Gerhard Amanshauser zu den Stammautoren des Residenz Verlag. Dort veröffentlichte er bis 1979 sieben Bücher. In den Achtzigerjahren wurde es ruhig um Amanshauser, bevor ab 1996 der Verlag Bibliothek der Provinz sein Gesamtwerk in bisher 19 Bänden neu auflegte. Stand das Terrassenbuch (Erstauflage 1973) mit seinen exakten Beobachtungen und der scharfen Gesellschaftskritik für Amanshausers frühe Phase, so zählt das Mansardenbuch (1999) zu seinen späten Hauptwerken.

Mit der Autobiographie seiner Jugend, Als Barbar im Prater, kehrte er 2001 zum Residenz Verlag zurück. Der Germanist Wendelin Schmidt-Dengler bezeichnete das Buch als eine der wichtigsten Autobiographien in der Nachkriegsgeschichte des Landes. In ihr scheut sich Amanshauser nicht, selbstkritische und antipolitische Standpunkte einzunehmen. In jüngster Zeit kam es zu einer Neuentdeckung des Schriftstellers, den Daniel Kehlmann als den „bedeutendsten unter Österreichs bisher unentdeckten Autoren“ bezeichnete. Das Lesebuch Entlarvung der flüchtig skizzierten Herren (2003) mit einem Vorwort von Karl-Markus Gauß versammelt eine charakteristische Auswahl der Texte Amanshausers.

Amanshausers Werk umfasst neben Romanen, Erzählungen und Gedichten autobiographische sowie philosophische, kunstkritische und andere Essays, Rezensionen, Vorträge, Hörspiele, ein Kinderbuch und ein Drehbuch, das der Verfilmung seiner Prosa-Farce Schloss mit späten Gästen durch den ORF als Grundlage diente. Mit dem Mittel der Satire hält Amanshauser der modernen Gesellschaft einen Spiegel vor. Dabei betrachtet er die Welt oft kritisch aus der Position des Außenseiters. Zwei Themen, die er wiederholt anspricht, sind das Leben unter den Bedingungen des nationalsozialistischen Regimes und ein idealer alter Ferner Osten.

Zum unveröffentlichten künstlerischen Werk Amanshausers zählen, neben schriftstellerischen Arbeiten und Entwürfen in einem Vorlass, den das Österreichische Literaturarchiv 2006 erwarb, kleinformatige Zeichnungen und Aquarelle im Stil chinesischer Tuschmalerei, die dem parkinsonkranken Autor in seinen letzten Lebensjahren als Ausdrucksmittel dienten. Im Jahr 2006 erschien bei Sixpack Film der Kinofilm Reisen im eigenen Zimmer über Gerhard Amanshauser, Regie: Bernhard Braunstein und David Gross.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Buchveröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Autor:

  • Aus dem Leben der Quaden. Eine Satire (1968, Neuauflage Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 1998 ISBN 3-85252-270-6)
  • Der Deserteur. Erzählungen (1970)
  • Satz und Gegensatz. Essays (1972, Neuaufl. Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2006 ISBN 978-3-85252-719-2)
  • Ärgernisse eines Zauberers. Satiren und Marginalien (1973)
  • Schloss mit späten Gästen. Roman (1975, Neuaufl. Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 1997 ISBN 3-85252-144-0)
  • Grenzen. Aufzeichnungen (1977)
  • Aufzeichnungen einer Sonde. Parodien (1979, Neuaufl. Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 1996 ISBN 3-85252-133-5)
  • List der Illusionen. Bemerkungen (1985, Neuaufl. Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2001 ISBN 3-85252-271-4)
  • Gedichte (1986)
  • Fahrt zur Verbotenen Stadt. Satiren und Capriccios (1987)
  • Der Ohne-Namen-See. Chinesische Impressionen (1988, Neuaufl. Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2007 ISBN 978-3-85252-806-9)
  • Moloch horridus. Aufzeichnungen (1989, Neuaufl. Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2000 ISBN 3-85252-269-2)
  • Lektüre. Aufzeichnungen (1991, Neuauflage 2008)
  • Das Erschlagen von Stechmücken. Verstiegene Geschichten (1993)
  • Tische, Stühle & Bierseidel. Vorträge (Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 1997 ISBN 3-85252-152-1)
  • Artistengepäck. Erzählungen (Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 1998 ISBN 3-85252-190-4)
  • Mansardenbuch (Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 1999 ISBN 3-85252-290-0)
  • Terrassenbuch (Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 1999 ISBN 3-85252-291-9)
  • Der Sprung ins Dritte Jahrtausend (gemeinsam mit Martin Amanshauser, Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2000 ISBN 3-85252-334-6)
  • Als Barbar im Prater. Autobiographie einer Jugend (2001)
  • Fransenbuch. Prosastücke (Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2002 ISBN 3-85252-519-5)
  • Ohrenwurst aus Österreich. Satiren (Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2002 ISBN 3-85252-428-8)
  • Der rote Mann wird eingeschneit. Bilderbuch (Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2002 ISBN 3-85252-433-4)
  • Entlarvung der flüchtig skizzierten Herren. Lesebuch (2003)
  • Die taoistische Powidlstimmung der Österreicher. Briefwechsel 1953-1986 mit Hermann Hakel (Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2005 ISBN 3-85252-636-1)
  • Sondierungen und Resonanzen. Lektürenotizen (Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2007 ISBN 978-3-85252-812-0)
  • Der anachronistische Liebhaber. Frühe Prosa (Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2008 ISBN 978-3-85252-801-4)
  • Fett für den anonymen Kulturbetrieb. Essays (Verl. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 2008 ISBN 978-3-85252-879-3)
  • Es wäre schön, kein Schriftsteller zu sein. Tagebücher (2012)
  • Die Freude am Nichtstun. Kurzprosa, Aphorismen, Autobiographisches (Klever Verlag 2018 ISBN 978-3-903110-28-1)

Als Herausgeber, Beiträge u. a.:

  • Das hohe Lied in deutschen Liebesliedern. Auswahl und Nachwort von Gerhard Amanshauser. Mit 15 Zeichnungen von Anton Lehmden (1959)
  • Das alte Salzburg. Ausgewählte Ansichten der Stadt von 1493 - 1850 (1976, ISBN 3-85349-045-X, zuerst 1963, Einleitung von Gerhard Amanshauser)
  • Rudolf Hradil: Aquarelle. Zeichnungen. Druckgraphik. Mit einem Essay von Gerhard Amanshauser (1975)
  • Gert Kerschbaumer: Faszination Drittes Reich. Kunst und Alltag der Kulturmetropole Salzburg. Mit einem Vorwort von Gerhard Amanshauser (1988, ISBN 3-7013-0732-6)
  • Hermann Hakel: Der unheilbare Wahn. Denkprozesse. Herausg. von Gerhard Amanshauser (1993)
  • Rudolf Hradil: Das Abenteuer des Strichs. Radierungen. Mit einem Prosatext von Gert Jonke „Schwarzdruck“ für Hradil, Zitaten aus Essays von Gerhard Amanshauser und Paul Valéry, biographischen Notizen von Rudolf Hradil, Fotos von Monika Lirk und Eric Pratter (2005, ISBN 3-85349-282-7)

Literatur (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Donnenberg: Vorwort; Facetten eines Grenzgängers. - In: ders. (Hrsg.), Gerhard Amanshauser. GEGEN-SÄTZE, Otto Müller Verlag, Salzburg 1993, S. 7–10; 79-84.
  • Hans Höller: Vorwort. - In: Gerhard Amanshauser, Als Barbar im Prater. Autobiographie einer Jugend. Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt 2001 (ISBN 3-7017-1254-9), S. 5–9.
  • Clement Reichholf: Gerhard Amanshauser - Ironie und Satire. Hans-Dieter Heinz Akademischer Verlag, Stuttgart 1985 (ISBN 3-88099-142-1)
  • Günther Stocker: Die Subversion der Zauberer. Anmerkungen zu Gerhard Amanshauser. In: Literatur und Kritik, H. 377/378, September 2003, S. 57–61.
  • derselbe: In der Uniform der Mörder. Gerhard Amanshausers Erinnerungen an seine Jugend unter dem Nationalsozialismus. In: Informationen zur Deutschdidaktik (ide), 27/2003/1, S. 59–65.
  • derselbe: Gerhard Amanshauser. 1990 bis 2001.- In: Arnold, Heinz Ludwig (Hg.): Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. München: edition text + kritik April 2002. (Für die Darstellung G. Amanshausers von seinen Anfängen bis 1990 im selben Werk war Anton Thuswaldner verantwortlich.)
  • Walter Weiss: Beobachter und Deserteur. Zur Prosa des Salzburger Autors Gerhard Amanshauser. - In: Gerlinde Weiss u. Klaus Zelewitz (Hrsg.), Peripherie und Zentrum. Studien zur österreichischen Literatur. Festschrift für Adalbert Schmidt zum 65. Geburtstag, Das Bergland-Buch, Salzburg-Stuttgart-Zürich 1971, S. 335–345.
  • derselbe: Die Literatur der Gegenwart in Österreich. - In: Manfred Durzak (Hrsg.), Deutsche Gegenwartsliteratur. Ausgangspositionen und aktuelle Entwicklungen, Reclam, Stuttgart 1981, S. 602–619.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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