Streifzüge » Print-Ausgaben » Jahrgänge 2001 - 2010 » Jahrgang 2002 » Heft 2/2002
Gerold Wallner

Liebe Leute!

Das ist ein Editorial, in dem wir Euch ein kleines Lob aussprechen wollen. Das Erscheinen der nächsten Ausgabe der Streifzüge ist nämlich dank Euch gesichert. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir alle uns jetzt zurück lehnen können: Wir machen die Zeitung weiter, und Ihr honoriert das auch weiterhin.

Was nun diese Nummer betrifft, möchte ich kurz einige allgemeine Bemerkungen machen.

Wir haben diesmal wieder zwei Beiträge aufgenommen, die sich mit der Situation im Nahen Osten und mit dem antideutschen Ideologem befassen. Dieser Diskurs, der ja sowohl grundsätzlich als auch ursächlich auf der deutschen nationalen Geschichte und der Einordnung dieser Geschichte in’s bürgerliche Universum beruht, kann allein schon wegen seiner Implikationen für ein Verständnis von gesellschaftlicher Transformation und aktiver, das Systemische der bürgerlichen Geselligkeit überwindender Theorie und Praxis und Auseinandersetzung nicht für beendet oder der Vernachlässigung wert erachtet werden.

Allerdings wollen wir mit dieser Ausgabe der Streifzüge auch zum Ausdruck bringen, dass unser Blick so offen wie der Horizont weit ist; daher bewusst die Behandlung von Themen, die den Irrsinn, in dem diese Gesellschaft sich vermehrt, zum Inhalt hat und nicht nur den einen Aspekt des Antisemitismus. Wir beschränken uns nicht auf ein ideologisches Erkennungszeichen, an dem wir Zugehörigkeit zum Guten, Richtigen und Gerechten erteilen. Wir stellen einen Blick auf die Gesellschaft zur Disposition, der uns erlaubt, auch zum Thema des Antisemitismus Wesentliches zu sagen, das nicht gefangen bleibt in einer Empörung an der Oberfläche, sondern den Antisemitismus als Fleisch vom Fleisch einer Gesellschaft sieht, die nicht mehr von ihrer Aufklärung gerettet werden kann, ihre Aufklärung über sich selbst verweigert — was auch für große Teile der fortschrittlichen Strömungen eben dieser Gesellschaft gilt.

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Erstveröffentlichung im FORVM:
Juni
2002
, Seite 1
Autor/inn/en:

Gerold Wallner:

Freier Autor und Anbieter antiquarischer Bücher in Wien.

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