FORVM » Print-Ausgabe » Jahrgänge 1954 - 1967 » Jahrgang 1964 » No. 122

Februar 1934 — Februar 1964

Wir fragten:

I. Zur historischen Schuld:

  1. Trägt eine der beiden Parteien des Bürgerkriegs an dessen Ausbruch die Alleinschuld, die Hauptschuld oder doch größere Schuld als die andre, oder verteilt sich das Maß der Schuld relativ gleichmäßig?
  2. War die damalige Sozialdemokratische Partei, gemäß ihrer Praxis oder gemäß ihrer Theorie oder gemäß beidem, eine demokratische Partei?
  3. War die autoritär gesinnte Rechte, die den Sozialdemokraten gegenüberstand (Heimwehr, Dollfuß, Teile der Christlichsozialen), eine ganz oder überwiegend oder teilweise faschistische Gruppierung?

II. Zur Einordnung in die Geschichte:

  1. Lassen sich den Februar-Ereignissen auch positive Seiten abgewinnen? Insbesondere: hat es für unsere Geschichte etwas zu bedeuten, daß hier Menschen mit höchstem und letztem Einsatz für ihre Ideale (ob es nun die falschen oder richtigen waren) zu kämpfen sich bereit fanden?
  2. Finden Sie an der damaligen Sozialdemokratie, oder am damaligen Austromarxismus, positive Züge?
  3. Finden Sie an der damaligen Rechten, oder an der damaligen Ständestaat-Ideologie (Austrofaschismus), positive Züge?

III. Zur Lehre aus der Geschichte:

  1. Halten Sie eine Wiederholung der Ereignisse vom Februar 1934, in gleicher oder abgewandelter Form, für möglich?
  2. Sind die beiden Regierungsparteien heute echt demokratische Parteien, oder gilt diese Kennzeichnung nur für eine der beiden Parteien, oder für keine?
  3. Hat die österreichische Innenpolitik — die politischen Parteien, die Politiker, die Wähler — aus den Februar-Ereignissen Lehren gezogen? Wenn ja, welche? Wenn nicht, welche Lehren sollten gezogen werden?

Es antworteten:

  • Karl Ausch, ehemaliger Wirtschaftsredakteur der ‚„Arbeiter-Zeitung‘‘, Generalrat der Nationalbank
  • Christian Broda, Dr. jur., Mitglied des Parteivorstandes der SPÖ, Bundesminister für Justiz
  • Anton Burghardt, Dipl.-Kfm., Dr., Dozent für theoretische Sozialpolitik an der Universität Graz, ständiger Mitarbeiter der „Furche“
  • Franz Czoklich, Dr. phil., Chefredakteur der „Kleinen Zeitung“ in Graz
  • Leopold Figl, Dr. Ing., ehemals Bundeskanzler und Außenminister, Landeshauptmann von Niederösterreich
  • Alfons Grobach, Dr. jur., Bundeskanzler, steirischer Landesparteiobmann der ÖVP
  • Franz Grössl, Dr. phil., ehemals Chefredakteur des „Volksblattes“‘ (ÖVP), Generaldirektor des Österreichischen Verlages, Präsident des Verbandes österreichischer Zeitungsherausgeber
  • Jaques Hannak, Dr. phil., sozialistischer Publizist, ehemals Redakteur der „Arbeiter-Zeitung“
  • Friedrich Heer, Dr. phil., a.o. Professor für Geistesgeschichte an der Universität Wien, Redakteur der „Furche“
  • Josef Hindels, sozialistischer Publizist, Zentralsekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten
  • Felix Hurdes, Dr. Jur., ehemals Bundesminister für Unterricht und Nationalratspräsident, Abgeordneter zum Nationalrat, Klubobmann der Österreichischen Volkspartei
  • Ludwig Jedlicka, Dr. phil., Dozent an der Universität Wien, Leiter des Instituts für Zeitgeschichte dortselbst
  • Josef Klaus, Dr. jur., Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei, ehemals Landeshauptmann von Salzburg und Bundesminister für Finanzen
  • Ernst Koref, Dr. phil., sozialistischer Bundesrat, ehemals Bürgermeister von Linz
  • Franz Kreuzer, Chefredakteur der „Arbeiter-Zeitung“
  • Norbert Leser, Dr. jur., sozialistischer Publizist, Assistent für politische Wissenschaften am Institut für höhere Studien (Ford Foundation) Wien
  • René Marcic, Dr. jur., o. Univ.-Prof. für politische Wissenschaften an der Universität Salzburg, Chefredakteur der „Salzburger Nachrichten“
  • Kurt Skalnik, Dr. phil., Chefredakteur der „Furche“, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Journalisten Österreichs
  • Hermann Withalm, Dr. jur., Abgeordneter zum Nationalrat und Generalsekretär der Österreichischen Volkspartei

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Erstveröffentlichung im FORVM:
Februar
1964
, Seite 68
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