Medienecke

VAZ — Vereinigung alternativer Zeitungen und Zeitschriften

Begonnen hat diese Geschichte mit der Organisation eines gemeinsamen Handverkaufs: dabei werden nicht Hände verkauft, sondern KolporteurInnen verkaufen — mit bloßen Händen und sonst nix, daher der Name — Zeitschriften (zum Beispiel alternative) an öffentlichen Orten (zum Beispiel in Lokalen oder vor der Universität). Diese Angelegenheit mit Hand und Fuß auf die Beine zu stellen, war das Verdienst des wack’ren Gerhard Schattauer und seiner damaligen Arbeitgeberin, der nicht minder wack’ren Monatszeitung in der Neulerchenfelder Straße. Dort konnten die Hefte gelagert, die KolporteurInnen empfangen und koordiniert und insbesondere — wenn auch bescheiden — bezahlt werden.

Die VertreterInnen der beteiligten Zeitschriften trafen einander so etwa monatlich zur Abrechnung und Besprechung. Indes sich herausstellte, daß es weniger abzurechnen als zu besprechen gab, und nachdem mit der Einstellung der Monatszeitung auch noch die logistische Basis entglitten war, wandelte sich das joint venture zum Diskutierklub und schließlich zur Vereinigung alternativer Zeitungen und Zeitschriften (VAZ). Als solche blieb sie ein Diskutierklub, der anläßlich gröberer politischer Zumutungen zum Gefahrenabwehrklub / zur Interessenvertretung auf- und anschließend in der Regel wieder auseinanderlief. Daraus leiteten Gerhard Oberschlick und Robert Zöchling eine Organisationskultur von den Mitgliedern geduldeter politischer Eigenmächtigkeit ab, die dem „Organisationsphantom“ VAZ immerhin immer wieder einige Aufmerksamkeit zuteil werden ließ.

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