Das Entstehen der Grünen-Alternativen-Bewegung ist ohne Zweifel die Antwort auf das Versagen der etablierten Politik, die anstehenden Probleme der heutigen Gesellschaft zu lösen.
Immer mehr Menschen wenden sich von der etablierten Politik ab oder stehen ihr zumindestens kritisch gegenüber. Bürgerinitiativen entstanden und entstehen. Menschen brechen auf, ihr Geschick selbst in die Hand zu nehmen und verunsichern damit die herrschenden Kräfte. Na klar — die althergebrachte Politik ist es nicht gewöhnt, daß das Volk selbst denkt, daß das Volk selbst Politik macht und sich nicht mehr auf die zum Teil korrupte Politikerkaste verläßt. Ja, in Wahlzeiten werden die „Hohen Herren“ rührig, da versprechen sie uns das Blitzblaue und seit neuestem das „Blitzgrüne“ vom Himmel herunter. Von großen Plakatflächen lächeln sie uns unverschämt an und treffen Nullaussagen wie: „Für Österreich“, „Mock: Der logische Nachfolger“ usw.
Die „Gscheiterl“ in den Parteien haben natürlich erkannt, daß man sich nicht mehr über Grün-Alternative Wertvorstellungen hinwegsetzen kann und haben all ihre „Staubsauger“ eingeschaltet, um Grün-Alternatives Gedankengut in die eigenen Parteien zu integrieren, um es dann verschwinden lassen zu können. Um diesen Integrationsmechanismen zu entgehen, ist es notwendig, daß Alternativ- und Basisgruppen, Bürger-, Kultur- und Friedensinitiativen untereinander einen inhaltlichen und organisatorischen Zusammenhang herstellen.
Eine AL-NÖ soll helfen, einen solchen Prozeß zu erleichtern. Sie wird keine Parteizentrale noch ein Parteiapparat sein, sondern ein gemeinsames politisches Instrument, um den Herrschenden eine energische politische Kraft und zwar außerparlamentarisch sowie parlamentarisch entgegenzusetzen. Wobei das Standbein unserer Bewegung die autonomen Initiativen selbst sind. Sie sind die Träger unserer Politik. Die parlamentarische Arbeit wird unser Spielbein sein, mit dem wir Anliegen von „außen“ nach „innen“ und Informationen von „innen“ nach „außen“ transportieren. Wir müssen die etablierte Politik jederzeit und überall attackieren, wir müssen ihr permanenten Widerstand leisten, ob in der Kommunal-, Landes- oder Bundespolitik.
Die Nationalratswahlen 1983 sind daher bereits eine gute Gelegenheit, alternatives Gedankengut auch in NÖ (Wahlkreis 2) zur Diskussion zu stellen und eine vortreffliche Möglichkeit, sich für die Landtagswahlen 1984 in NÖ vorzubereiten.
Noch eines: Nicht die Erringung von Mandaten ist entscheidend, sondern die politische Bewegung und es ist einmal so, daß zu Wahlzeiten eine größere Öffentlichkeit erreichbar ist.
Schluß mit dem Warten! Für eine Alternative Liste Niederösterreich.
Gemeinderat der Alternativen Liste Baden