Context XXI » Print » Jahrgang 1996 » ZOOM 7/1996
Lajos Glücksthal
Karl Mandler:

Verlorene Jahre

Kämpfe innerhalb der Linken. Erinnerungen eines Austromarxisten

Karl Mandler absolvierte die Arbeiterhochschule, arbeitete bei der Eisenbahn in Kufstein und Bischofshofen und war Parteiobmann der Sozialdemo­kraten in Kufstein. Im Februar 1934 waren er und seine Genos­sen vom Schutzbund am Eisen­bahnknotenpunkt Bischofs­hofen bereit, aber die Waffen waren verschwunden, die Spit­zenfunktionäre verhaftet, die Eisenbahn fuhr.

Mandler schreibt von sozi­aldemokratischen Überläufern, die sich in Zeitungen der Heimwehr niederlassen, von Loya­litätsbekundungen einzelner so­zialdemokratischer Landespar­teileitungen an die Landes­hauptleute des Ständestaats. Der innere Zusammenbruch der Sozialdemokratie während und nach dem Aufstand veran­lassten ihn, der Kommunisti­schen Partei beizutreten. Beim Einmarsch der Nationalsoziali­sten beobachtete er fassungslos den Übertritt ehemaliger Sozi­aldemokraten in die verschiede­nen NS-Organisationen.

In den folgenden Jahren wechselte er von einem Gefäng­nis ins andere, wurde zum Polizeibataillon 181 eingeteilt, wel­ches nur aus „Ostmärkern“ be­stand und landete schließlich bei einer Luftwaffenfelddivision. 1944 in der Sowjetunion gefangengenommen und für drei Jah­re in Lagern, konnte er als Öster­reicher schon 1947 heimkehren. Als Zerrissener zwischen Links­sozialisten, KPÖ und SPÖ führ­te er weiterhin ein politisches Leben. Das Zeitzeugnis eines heute 91-jährigen.

Karl Mandler: Verlorene Jahre. Kämpfe innerhalb der Linken. Erinnerungen eines Austromarxisten. Ibera & Molden Verlag, Wien 1996, 348 S.

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Erstveröffentlichung im FORVM:
Dezember
1996
, Seite 15
Autor/inn/en:

Lajos Glücksthal: Lajos Glücksthal war Redakteur des EuropaKardioGramm (EKG) sowie koordinierender Redakteur von Context XXI von 1996 bis 1999.

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