Wurzelwerk » Jahrgang 1982 » Wurzelwerk 13

Unser Ende ist Euer Untergang

Aufruf zur Unterstützung der souveränen Hopi-Nation

Die Hopi, vermutlich die älteste Indianerkultur Nordamerikas, wurden im Gegensatz zu anderen Indianernationen nie von den USA besiegt. Dennoch wurde 1936 der Hopi-Stammesrat ohne Zustimmung der Traditionslisten und der Mehrheit des Volkes von der US-Regierung etabliert, um Kontrolle über die Hopi zu erlangen und den multinationalen Konzernen die Ausbeutung der Bodenschätze (Kohle, Ol, Wasser, Uran) ihres Landes zu ermöglichen.

Ein Teil dieses Gebiets wurde 1882 von der Regierung der USA zum gemeinsamen Nutzungsgebiet („Joint Use Area“) „der Hopi und anderer dort lebender Indianer“ erklärt. 1974 jedoch beschloß der US-Kongreß eine Teilung der „Joint Use Area“, um die dort lebenden Hopi und Navajo zu trennen. Seit April 1981 sollen etwa 30 Hopi-Familien und rund 6.500 Navajo innerhalb von drei Jahren ihre Heimat verlassen. Danach (ab 18.4.1983) ist eine gewaltsame Räumung bis 1986 vorgesehen. Damit verbunden ist die fortschreitende Zerstörung des Hopi-Landes (das „Four Corner-Gebiet“) durch den heummungslosen Abbau der Kohle- und Uranvorräte. Unter Präsident Carter wurde es zum nationalen Opfergebiet erklärt, um die Energieversorgung der USA zu sichern.

Die Hopi bezeichnen ihr Land als ein spirituelles Zentrum der Erde, das unbedingt erhalten werden muß. Erkenntnisse der modernen Wissenschaft geben ihnen recht: ihr Gebiet hat eine Schlüsselstellung für das Gleichgewicht der elektromagnetischen Kraftfelder der Erde. Durch den Abbau der Bodenschätze im Hopi-Land wird dessen Gleichgewicht empfindlich gestört. Die traditionellen Hopi schließen deshalb einen Polsprung nicht aus und befinden sich damit in verblüffender Übereinstimmung mit sowjetischen und amerikanischen Wissenschaftern.

Nachdem die Hopi im September 1981 ihren vierten und — wie sie sagen — letzten Versuch unternahmen, um im Rahmen der UNO auf ihre bedrohliche Sitution aufmerksam zu machen, bewirkte im November 1981 ein weltweiter schriftlicher Protest den vorläufigen Stopp der Absiedlungsaktion aus der „Joint Use Area“. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Das Profitdenken multinationaler Konzerne orientiert sich nicht an Menschenrechten und an der Verantwortung für das ökologische Gleichgewicht der Erde.

Die Hopi, auch „Volk des Friedens“ genannt, sind Bewahrer der ältesten spirituellen Lehren beider Amerikas und Hüter jahrtausendealter Prophezeihungen, in denen der Erste und Zweite Weltkrieg sowie die daran beteiligten Nationen anhand von Symbolen vorausgesagt wurden — ebenso der Abwurf der ersten Atombombe. Seither — und besonders in der letzten Zeit — erfüllten sich weitere Hopi-Prophezeiungen mit erschütternder und wachrüttelnder Schnelligkeit.

Sollte die Zerstörung des Gleichgewichts der Erde und der zwischenmenschlichen Beziehungen weiterhin fortschreiten, dann befürchten die Hopi das Ende unserer Zivilisation in vielleicht zwei bis drei Jahren, verbunden mit Katastrophen ungeahnten Ausmaßen.

Wegen dieser bedrohlichen Situation fordern die Hopi die Weltöffentlichkeit auf, mit aller Kraft die Zerstörung des „Four Corner-Gebiets“ zu verhindern, um den „Tag der Reinigung“, wie sie die bevorstehenden Katastrophe nennen, nicht zu einer totalen Vernichtung der Menschheit werden zu lassen. Sie bitten alle Menschen um Hilfe, vor allem die Regierungen in Europa. Für 1982 schlagen die Hopi eine Weltkonferenz aller spirituellen Führer und anschließend eine der Staatsmänner in ihrer Heimat vor, um die unser Leben bedrohende Situation zu erörtern und Schritte zu einer friedlichen und raschen Lösung einzuleiten.

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Erstveröffentlichung im FORVM:
August
1982
, Seite 20
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