(ANNA, MOZ) Seit Ende Oktober vorigen Jahres gibt es nach der Einstellung des „Schwarzhörers“ wieder eine Telefonzeitung in Wien. „Andere Nachrichten“, kurz „ANNA“, nennt sich der telefonische Nachrichtendienst, der von der Hochschülerschaft an der Technischen Universität Wien gemacht wird und Informationen, die in den bekannten Medien vernachlässigt werden, verbreitet. 50 bis 100 Anruferlnnen wählen täglich die Nummer der „ANNA“, um etwa Informationen über den Hungerstreik der RAF-Gefangenen in der BRD, die Hausbesetzung der ehemaligen BewohnerInnen der Aegidi- und Spalowskygassse in Wien-Meidling oder wichtige Termine zu erfahren.

Im Zuge der Kampagne zur ÖH-Wahl blieb auch die Telefonzeitung von der ÖVP-Studentenfraktion „Aktionsgemeinschaft“, die sich gegen die die ÖH-Exekutive an der TU-Wien stellende „Fachschaftsliste“ besonders eingeschossen hat, nicht verschont. Es wurde ihr politische Einseitigkeit vorgeworfen. Damit nicht genug: eine Woche nach der Opernball-Demonstration wurde sogar der „ANNA“-Anrufbeantworter kurzerhand von unbekannten Tätern abgezwickt und gestohlen. Ein neues Gerät ist bereits angeschafft und in einem versperrbaren Raum aufgestellt.

Seit kurzem gibt es die telefonischen Meldungen auch schriftlich. Wöchentlich werden die Berichte zusammengefaßt und an Interessierte (Zeitungen, Gruppen) im Austausch gegen deren Medienprodukte oder Informationen gratis verschickt.