Wer unsere Aussendungen zum Thema Antisemitismus (in der Linken) und unsere Texte zum Konflikt im Nahen Osten gelesen hat, weiß, daß wir immer gegen jeden Antisemitismus massiv aufgetreten sind und immer versucht haben den Konflikt im Nahen Osten so differenziert wie möglich zu betrachten und nicht in völkischen Kollektiven, weder in palästinensischen noch in israelischen zu denken. Wenn wir nun aber die RKL wochenlang für ihren Antisemitismus kritisieren, dann müssen wir nun auch die in der hiesigen Szene ebenfalls beliebte ¼ jährlich in Berlin erscheinende Zeitschrift BAHAMAS kritisieren.
Horst Pankow schreibt unter dem Titel „Kindermörder“ einiges zusammen, was nicht nur einen aggressiven antiarabischen Rassismus verrät, sondern auch den nationalsozialistischen Vernichtungsantisemitismus mit dem sehr oft (aber nicht immer) antisemitischen Kampf palästinensischer Guppen gleichsetzt. Er schreibt u.a.: „Mit den sogenannten Palästinensern steht Israel das derzeit aggressivste antisemitische Kollektiv gegenüber. [...] Ähnlich wie der nationalsozialistische Vernichtungs-Antisemitismus scheut auch dessen aktuelle palästinensische Variante kein persönliches Opfer und schreckt auch nicht vor der zynischen Aufopferung der eigenen Gefolgschaft zurück. Wenn es nur das Ziel der Vernichtung der Juden voranbringt, werden selbst Kinder massenhaft in den“Märtyrer„-Tod geschickt. Die palästinensischen Judenhasser treiben dabei eine Methode auf die Spitze, die bereits im Bosnien-Krieg von ihren muslimischen Glaubensbrüdern praktiziert wurde: Muslimische Stellungen feuern aus Krankenhäusern, Kindergärten und Schulen auf die serbischen“Belagerer„Sarajewos und wenn diese dann zurückschossen, hatte man die von den westlichen Fernsehteams sehnsüchtig erwarteten“unschuldigen Opfer„.“ Wer mit solchem Zynismus die Staatsmacht, deren Armee es immer noch ist, die auf die angesprochenen palästinensischen Kinder schießt, von jeder Schuld freispricht und behaupten will, daß „Araber“ nun mal alle ihre eigenen Kinder aufopfern würden um nur Jüdinnen und Juden vernichten zu können und dann noch glaubt, all dieses halluzinierte Zeug als die „aktuelle palästinensische Variante“ des „nationalsozialistischen Vernichtungs-Antisemitismus“ bezeichnen zu müssen, ist nicht nur Rassist, sondern auch ein Verharmloser der Schoa.
Insofern ist es kein Wunder, wenn Horst Pankow im Einklang mit Ariel Sharon und rechtsextremen Siedlerverbänden, der israelischen Regierung Folgendes empfiehlt: „Der israelische Staat kann sich der palästinensischen Vernichtungswut, die Selbstvernichtung achselzuckend in Kauf nimmt, nur durch äußerste Härte erwehren.“
Horst Pankow ist aber kein verbaler Einzeltäter, sondern befindet sich im Einklang mit den anderen Autoren dieser Bahamas-Nummer. Unter dem Titel „Beruf: Palästinenser“ schreibt Justus Wertmüller u.a.: „Zwar wird es unbegreiflich bleiben, was das für Mütter, Väter oder ältere Geschwister sind, die diesen Halbwüchsigen ihr lebensgefährliches Agieren erlauben. Daß die Hinopferung der Kinder politisches Kapital fürs völkische Projekt ist, läßt sich schwer bestreiten.“ Und auch Wertmüller spricht vom Pogrom, nämlich vom Pogrom der Palästinenser an den Israelis, und schildert uns, daß der „islamische Pogromist“ noch schlimmer ist als alle anderen, also wohl auch als der deutsche: „Das zur Stiftung nationaler Identität verewigte Pogrom kennt, anders als das klassische, die Vergänglichkeit der bösen Leidenschaft nicht mehr. Der mörderischen Aufwallung folgt keineswegs die Erschlaffung im gestillten Blutdurst, da es der islamische Pogromist noch nicht einmal zum Pogrombürger bringen will, der sich nach vollbrachter Bluttat wieder damit beschäftigt, seinen Nachbarn zu übervorteilen. Weil er dem Nachbarn gleich ist und ihm bestenfalls“jüdischer Schandtaten„überführen kann, wie der Unzucht oder der Menschenscheue, gerät ihm die Leidenschaft des Mordens zur ständigen Gefühlsäußerung.“
So viel geballter Rassismus auf einmal macht den „islamischen Pogromisten“ gleich zum noch größeren Ungeheuer als den guten deutschen „Pogrombürger“, der Juden ja nicht mit der „Leidenschaft des Mordens“ zu Millionen vernichtet hat, sondern mit deutscher Gründlichkeit industriell-bürokratisch vergast hat.