Das Buch beschreibt den Kampf eines Software-Unternehmers in den USA gegen gewisse Beamte in der Regierungsburaukratie. Dabei geht es um den auch durch das Internet gut dokumentierten „Fall Inslaw“. Hier kommen ein privater Sicherheitskonzern ebenso vor wie diverse Geheimdienstorganisationen der USA, tote Journalisten und die politischen Skandale, die sich von den Geiseln in Teheran 1980 über die Iran- Contra-Affäre 1985 bis zu dem von der Firma Inslaw entwickelten Computerprogramm spannen. Dieses trägt den Namen Promis, Prosecutor’s Management Information System. Der Unternehmer Hamilton, früher angeblich bei National Security Agency, entwickelte sukzessive ein Computerprogramm, das es ermöglichte, verschiedene Datenbanken miteinander zu verknüpfen. Sein Leidensweg begann mit einem Auftrag des Justizministeriums, der „Operation Adler“, bei der die Büros der Staatsanwaltschaft um drei Milliarden US-$ mit diesem Programm ausgestattet werden sollten. Dazu kam es nicht. Das Programm, so der Autor, wurde mit Hilfe staatlicher Stellen von einer anderen Firma dem Eigentümer abgenommen und dieser in Steuerprozesse verwickelt. Hamilton führte ab nun einen jahrzehntelangen Kampf um die Rechte an seinem Programm, gegen den Bankrott und gegen das Justizministerium. Laut Buch soll das Programm an Geheimdienste weitergegeben worden sein, eben via oben erwähnter Firma eines Reagan-Günstlings, und diese vertrieben es wiederum weltweit. Durch dieses Programm sollen nun vor allem US-amerikanische und israelische Geheimdienste Zugriff auf die Computersysteme jener Länder haben, die dieses Programm gekauf haben und es nun verwenden.
Am Ende bleiben nur große Verwirrung, viele Spuren und einige Tote zurück. Das Buch trägt zu einer Aufhellung oder gar stringenten Erklärung der ganzen Vorgänge leider nur sehr wenig bei. Es darf spekuliert werden.
Fabrizio Calvi: Thierry Pfister, Promis. Das Auge Washingtons. Unionsverlag, Zürich 1998, 309 S, öS 285,—