Mit dieser Nummer wird neben der ARGE Wehrdienstverweigerung, Gewaltfreiheit und Flüchtlingsbetreuung auch die LICRA-Österreich (Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus) Mitherausgeberin von Context XXI. Die LICRA ist eine NGO, in Frankreich seit 1927 und in Wien seit einigen Monaten aktiv, die sich zum Ziel gesetzt hat, Rassismus und Antisemitismus in all ihren Erscheinungsformen und Auswirkungen zu analysieren und zu bekämpfen.

Mehrere Gründe gibt es für diesen Schritt, als Mitherausgeberin zu fungieren, der in erster Linie ein symbolischer ist, da sich an Inhalt und Struktur des Blattes nichts ändern wird.

Ein Grund ist die Solidarität mit Context XXI und ihrer unabhängigen und offenen Redaktion, die LICRA-Österreich zum Ausdruck bringen möchte. Wie alle alternativen Medien ist auch Context XXI immer kurz vor dem finanziellen Kollaps. LICRA-Österreich ist ein kleiner Kreis von AktivistInnen, mit beschränkten finanziellen Ressourcen, doch wird der Versuch, Context XXI zu erhalten, ein wichtiger Teil der Arbeit dieser Organisation werden. Durch die neue Mitherausgeberschaft soll ein Signal gesetzt werden, daß die Anzahl der HerausgeberInnen sich vermehren kann, vermehren muß. Mehr von diesen heißt nämlich: mehr LeserInnen, mehr Menschen, die an den Diskussionen von Context XXI teilnehmen; heißt: weniger Kosten für die/den einzelne/n LeserIn und MitherausgeberIn.

Ein zweiter Grund ist der Inhalt von Context XXI. Diese Zeitschrift, samt ihrem Radioprogramm und Internetauftritt, bietet den Raum für Analyse und Kritik, der in der österreichischen Medienlandschaft immer mehr fehlt. Solange noch nichtkommerzielle Medien existieren, sollten sie von so vielen Organisationen und Menschen wie nur möglich unterstützt werden.

Der dritte Grund ist der Versuch zu beweisen, daß ein „Tous ensemble“, ein „Alle miteinander“, wie es auf französischen Demos immer skandiert wird, auch ohne Kompromisse möglich ist, daß jede/r seine Ausdrucksform und Argumente hat, wie sie/er gegen Unmenschlichkeit in der Gesellschaft und sonstwo vorgeht und, daß jede dieser Ausdrucksformen und vor allem jedes Argument eine Öffentlichkeit finden soll, was letztlich eine Zeitschrift wie Context XXI ermöglicht.