Context XXI » Print » Jahrgang 2005 » Heft 1-2/2005

Stellungnahme von Context XXI zum tätlichen Übergriff auf eine proisraelische Veranstaltung

Bereits im Jahre 2003 ist es bei einer Veranstaltung in Wien zum Gedenken an das Novemberpogrom von 1938 zu Übergriffen seitens der Gruppe Sedunia gekommen. Schon damals störten sich deren antiimperialistische GesinnungsgenossInnen wenig an der Idee, eine Veranstaltung gewaltsam zu stören, die auch von Holocaustüberlebenden besucht bzw. mitorganisiert wird. Schließlich würden diese Opfer des NS von Antideutschen vereinnahmt. Vielmehr war den Distanzierungsschreiben von Ast, AIK oder Linkswende die aufrichtige Sorge um das Ansehen der Antiimperialistischen Sache zu entnehmen.

Das politische Soziotop, dem diese Gruppen zugehören, begrüßt emphatisch jede antiisraelische Vernichtungsphantasie, so auch den Traum von der „islamischen Bombe“. So war es wenig verwunderlich als am 9. März eine Veranstaltung von Café Critique im Wiener KPÖ-Kulturzentrum Siebenstern gewaltsam verhindert wurde.

Nachdem bereits zuvor massive Drohungen auf Indymedia gegen die VeranstalterInnen ausgesprochen wurden, verschafften sich an jenem Abend rund eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn über 30 linke VerteidigerInnen der iranischen Nuklearpläne mit Brachialmethoden Zutritt zum Veranstaltungsraum.

Dabei wurde nicht nur auf VeranstalterInnen eingeprügelt, sondern auch gezielt auf eine Redakteurin von Context XXI losgegangen, die die Veranstaltung anhören und für eine Context XXI-Radiosendung aufnehmen wollte. Beim Versuch die Geschehnisse zu dokumentieren, wurde sie von einem Stuhl heruntergerissen und fiel auf den Rücken. Sie wurde so schwer verletzt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden musste. Eine Anzeige wegen Körperverletzung wurde eingebracht.

Als Hausherrin des Siebensterns bat die KPÖ die Polizei nicht, den Saal zu räumen. Die AngreiferInnen wurden nur aufgefordert den Saal zu verlassen, andernfalls würden Anzeigen wegen Störung einer Versammlung drohen. Da nur wenige den Raum verließen, nahm die Polizei von dem Rest die Personalien auf. Die Veranstaltung konnte jedoch nicht mehr stattfinden, da die KPÖ nicht mehr bereit dazu war, womit sie dem erstickten Angriff noch nachträglich zum Erfolg verhalf.

Durch ihr zögerliches Verhalten ermöglichte es die KPÖ weiters, dass sich die eben expedierte Gruppe erneut vor dem Lokal versammeln und mit unmissverständlichen Gesten und Intifada-Parolen die noch im Lokal befindlichen VeranstalterInnen und ZuhörerInnen durch das Fenster bedrohen konnte.

Unter den StörerInnen fanden sich u.a. Mitglieder der Kommunistischen Initiative, des ArbeiterInnenstandpunkt (Ast), der Antiimperialistischen Koordination (AIK), Antifaschistische Linke (AL), Linkswende sowie mit Martin Krenn (Unitat) und Gerfried Tschinkel (Unique) zwei ÖH-Funktionäre. Context XXI verurteilt diesen Übergriff aufs schärfste und fordert die ÖH dazu auf, ihre Zusammenarbeit mit Krenn und Tschinkel zu überdenken.

Die Redaktion im März,
Anno Domini 2005

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Erstveröffentlichung im FORVM:
März
2005
, Seite 36
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