Zeitschriften » Context XXI » Print » Jahrgang 1999 » ZOOM 1/1999

Liebe Leserin, lieber Leser!

55.000 Schilling Publizi­stikförderung habe der Bun­deskanzler letztes Jahr für die „nicht gerade putzige Gazette“ ZOOM beantragt, rüttelte Josef Nowak, ehe­mals Chefredakteur der apa, am 18. Jän­ner in einem „quer­geschriebenen“ Kom­mentar die LeserInnen der Presse auf. Doch daß „schamlos — in einer Zeit, in der selbst auf Kosten sozial Bedürftiger gespart wird — publizistische Spielwiesen für rotgrüne Extremisten fi­nanziert“ werden, konnte einmal mehr Andreas Khol verhindern. Auf Betreiben des ÖVP-Klubchefs wurden der ZOOM sowie der Zeit­schrift Die Linke trotz posi­tivem Beiratsbeschluß und trotz positivem Gutachen des Bundeskanzleramts kei­ne Förderung zuerkannt.

TATblatt und akin hatte die ÖVP bereits im Beirat raus­geboxt. Begründung für die Nichtförderung gab die Bundesregierung keine, dafür — same procedure as every year — die ÖVP in ei­ner parlamentarischen An­frage (siehe http://vaz.mediaweb.at/pub98wilfing.html). Bundesrat Karl Wilfing und Kollegen machen sich gar nicht erst die Mühe, der ZOOM grobe Bosheiten nachzuweisen. Es reicht das Gutachten des Salzburger Völkerrechters Michael Geistlinger, der „meint, das Bundesheer agiere nicht neutral“, oder auch die „Aufstellung der Anzahl der Personen (...), die nach dem Wehrgesetz verurteilt wur­den“ (auf Basis der Krimi­nalstatistik und Auskünften des Justizministeri­ums), um aus der ZOOM nach An­sicht der ÖVP-Bundesräte einen Fall für den Staatsanwalt zu machen. Be­sonders verwerflich: Ein In­serat der akin sowie mehrere von sozialdemokratischen bzw. grünen Parteiorganisa­tionen. Der Wahlkampf ist eröffnet, am rotgrünen Schreckgespenst darf geba­stelt werden.

Nun aber zur guten Nachricht: Wie bereits im Editorial der vorletzten Nummer berichtet, hat un­sere Schwesterorganisation, die Deserteurs- und Flücht­lingsberatung, den UNH­CR-Preis 1998 für ihre Ar­beit erhalten. Aus gegebe­nen Anlaß beschreibt sie in einem Artikel unseren Lese­rinnen ihren Alltag.

Zwei nicht in der EU-Broschüre veröffentlichte Artikel holen wir hiermit nach: Der erste Artikel kommt von Beat Leuthardt, der sich immer wieder auf die Reise entlang der von der EU finanzierten Grenze zur Abschreckung von Flüchtlingen begibt und von dort Vorgänge berichtet, die in den hiesigen Medien ein­fach nicht vorkommen. Im zweiten Artikel befaßt sich Claudia Bonk mit der wei­teren „Entwicklung“ der Entwicklungszusammenar­beit der EU.

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe ist Mittelamerika gewidmet. Der angesehene Journalist Carlos Fazio be­schreibt in seinem Bericht über Chiapas die Paramilitarisierung Mexicos, dem Modell Kolumbien folgend. Hinzu kommt ein Interview mit dem Soziologen Orlan­do Nunez, das wir überneh­men durften. Darin werden die verheerenden Folgen des Hurricans „Mitch“ für die Gesellschaft und den Staat in Nicaragua, die längst aus der Wahrnehmung der Weltöffentlichkeit entschwunden sind, dargestellt und die Rolle der NGOs kritisch beleuchtet.

Weiters kritisiert Markus Kemmerling die schweigend geführte Nato- und Neutralitätsdebatte und stellt dazu das NOTO-Projekt von Christian Helbock als paradoxe Intervention vor.

Abschließend geht Fritz Molden in einem ausführli­chen Brief an die ZOOM-Redaktion auf den Artikel von Professor Beer, der in ZOOM 5/98 erschienen ist, ein und stellt seine Sicht der Dinge als Zeitzeuge dar.

Wir hoffen, wieder eine informative Zeitschrift für unsere Leserinnen vorgelegt zu haben und verweisen, oh­ne damit etwas andeuten zu wollen, auf unsere Delivery & Payment-Abteilung.

Mit freundlichen Grüßen
Die ZOOM-Redaktion
im Januar 1999

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Erstveröffentlichung im FORVM:
Januar
1999
ZOOM 1/1999, Seite 3
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