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Josef Dvorak • Gerhard Oberschlick
Der Wiener Aktionismus

Dvořáks Erzählungen als Text & Video

Komitragödie in 2 Akten mit 1 Zugabe

1. Akt: „Die Blutorgel“
2. Akt: Wie alles anfing
Zugabe: Kellerg’schichten

Ein Robert Sommer-Abend
präsentiert von Erich Félix Mautner
Zeit: 15. Juni 2018, ab 19:07
Ort: Historischer Keller des Hauses 1200 Wien-Brigittenau, Perinetgasse 1,
wo alles anfing. Es gilt das gesprochene Wort,* siehe Video

.
* mit zwei Ausnahmen: Die Erwähnung zu Beginn der Lesung, wonach ich zur Zeit der „Einmauerung“ noch in Klagenfurt war, stimmt nur insofern, als ich dort noch meinen Hauptwohnsitz hatte. Desunbeschadet war ich ab etwa 20. Mai 1962 für 16 Wochen in Hamburg, um das folgende Studienjahr zu verdienen. Zweitens war die „WiWo“ von Fritz Herrmann die einzige linke Boulevardzeitung nur der Zweiten Republik: in der Ersten gab es „Bettauers Wochenschrift“, und die war bereits das Nachfolgeblatt seiner Aufklärungszeitschrift „Er und Sie“, die mehrfach beschlagnahmt und deren Herausgeber von christlichen und deutschnazionalen Kreisen heftig befehdet wurde, bis ihn schussendlich
ein verhetzter Zahntechniker mit fünf Revolverkugeln erlegt hat.

Freihandaufnahme mit Nokia 6 von Eva Oberschlick
https://www.youtube.com/watch?v=YfxGz-0Yi6A

1. Akt: „Die Blutorgel“

Gerhard Oberschlick: Du hast die „Blutorgel“ gemacht, herausgegeben, heißt es in der Literatur: dass Du vier Ausgaben herausgegeben hast. Die sind erschienen.

Josef Dvořák: Jajaja. Wobei natürlich das Blutorgel-Manifest …

Das war der Frohner, ja?

Technisch war das der Frohner, der das bei der Urania hat drucken lassen. Er hat da irgendwelche Verbindungen gehabt mit der Urania Druckerei, und die haben das gedruckt, unter Aufsicht von ihm.

Und der Titel? „Blutorgel“?

„Blutorgel“, das ist natürlich a b’soffene G’schicht.

Der Titel ist nicht von Dir?

Die Blutorgel is eigentlich a Blutorgie, net …

Das klingt jetzt eigentlich nach Nitsch.

Genau! Mir san bei der „Einmauerung“, da waren wir ja nicht eingemauert, sondern mir san im Beisel gegenüber saufen gangan, und da warma schon alle b’soffen und der Nitsch hat immer von der Blutorgie geschwärmt. Und der Mühl war schon so bsoffen, dass er das nicht mehr aussprechen konnte, und so hat er das „l“, das Lallen, so hat er immer „Orgel“ g’macht, aus der Blutorgie eine Blutorgel, ohne Absicht, net, das ist ihm passiert. Und aus diesem hat er dann so eine G’schicht g’macht, als ob das ein großer Einfall g’wesen wär von ihm, dabei war das ein Lapsus, Hahaha, und mir haben alle g’lacht drüber, net und so also.

Und wer hat eigentlich den Manifest-Text verfasst?

Das habe ich, also die Redaktion war von mir. Ich hab’ die Beiträge vom Mühl…

Du redest jetzt von der Zeitschrift? Von den „Beiträgen“ in der Zeitschrift?

Vom Manifest. Die erste Publikation der „Blutorgel“ war das Manifest, das z’sammpickte. Die Texte hab’ ich gesammelt, den Mühl was schreiben lassen usw, der Nitsch hat ja eine längere Geschichte geschrieben, und ich hab mir damals die Freiheit genommen, einzugreifen in den Text. Der Text vom Mühl war eh so schlecht, Hahaha …

Der konnte nur verbessert werden.

Ja. Der Text vom Frohner war so in einem akademischen Stil verfasst, und das ist mir auf’d Nerven ganga. Urspünglich hat der Text geheißen „Meine Kunstauffassung“, Ha haháha. Das hat mir die Haare gesträubt…

Also ganz brav, sozusagen krawattig.

Ja. Ich hab das total verfremdet, so dass es von diesem Text zwei Versionen gibt. Der Frohner hat zwar zugestimmt, der Verböserung seines Textes, hat aber den Originaltext selbst noch anderswo veröffentlicht, so dass es davon zwei Versionen gibt.

Ja, klar, das war akademisch vorweisbar, damals, nicht?

Ja, ja eh hahaha. Dann hab ja ich auch geschrieben unter dem Pseudonym „Fritz Graf“. Du wirst einen längeren Abschnitt mit „Fritz Graf“ finden, und von mir mit meinem bürgerlichen Namen ist „Der Schrei“, der Schrei in der Kunst. Zu dem habe ich mich sozusagen bekannt und das andere war pseudonym, war aber, quantitativ hat es überwogen. Diese Fritz Graf-Geschichte – Graf war der Mädchenname meiner Mutter, und Fritz ist mein zweiter Vorname. Diesen Text, naja, nehme ich ernst und auch nicht. Es kommen einige Sachen drinnen vor, schwer auseinanderzuklauben, was im Ernst … Das ist also das Manifest, das dann seither herumgeistert und von dem die Wenigsten wissen, dass quantitativ der größte Teil von mir ist.

Das Manifest gibt’s im Netz.

Ja.

„Die Blutorgel“ aber nicht.

Du meinst die Zeitschrift.

Die Zeitschrift, ja.

Naja da san ja net viel erschienen.

Viere, in Wikipedia steht, dass es 4 Ausgaben gab, die Du gemacht, die Du herausgegeben hast.

Die ich herausgegeben hab, ja. Da waren so politische Sachen…

Pass auf einmal. Der Robert Sommer hat mir vorgestern, am Mittwoch, eine Mappe gegeben, enthaltend möglicherweise die komplette „Blutorgel“-Zeitschrift, die hat jemand im Burgenland im Grenzgebiet zu Köszeg in einer Waldhütten angeblich g’fund’n.

Aha.

Gibt’s etwas aus der Blutorgel-Zeitschrift, wovon Du sagen würdest, dass man’s vorlesen soll?

Nein.

Deine Rahner-Kritik? Deine Daim-Würdigung und -Kritik?

Naa, also mir ist der Inhalt dieser Artikel nicht mehr so präsent, so dass ich nicht sagen kann, ob ich noch dazu stehe. Eher nicht, haha, eher nicht.

Zu Deinem Teil vom Manifest auch nicht?

Na ja, zum „Schrei der Kunst“ – aber das ist alles so … das ist nicht mehr mein heutiger Stil. Heute würd’ ich zu manchem stehen, was ich im FORVM geschrieben habe. Da habe ich [z.B.] einen Artikel über Psychoanalyse [1] geschrieben, wie ich’s heute noch schreiben würde, mit einer Ausnahme: ich hab damals aus Barmherzigkeit Hahahha hab ich damals die Wiener Freudianer ein bissel verteidigen wollen. Das war damals die Geschichte mit dem Stein im Rathauspark mit dem angeblich falschen Freud-Zitat, das aber nicht falsch ist, das war ein Streit …

„Die leise Stimme der Vernunft“ …

Ja, ja. Dabei das stimmt schon. Es gab einen internationalen Streit, ob man das verwenden kann, die Vernunft, und die Wiener Analytiker haben eine Zeitlang darauf beharrt, und aus Barmherzigkeit hab’ ich sie da verteidigt. Aber inzwischen ist es ja geändert worden auf den angeblich korrekten Text. Da hab ich einen Überblick gegeben über die analytische Theorie, so wie ich’s heute noch schreiben würde.

Was soll ich jetzt machen, Josef? Soll ich denen sagen, es wird nicht gelesen? – Oja, ich werd’ irgendwas lesen. Ich werd’ vielleicht schauen, aus Deinem Schrei was zu nehmen …

Das ist ein ganz kurzer Text.

Werd’ ich diesen nehmen und etwas dazu stellen, was von den Kunst-Aktionisten nicht mitgedacht war, nämlich was Du über die Wiederbewaffnung geschrieben hast und vielleicht doch auch etwas von Deinen kirchenkritischen Texten – ich hab’ das ja nicht gekannt, erst jetzt, wo mir’s der Sommer gegeben hat. A wos, i les halt afoch, was Du mir sagst.

2. Akt: Wie alles anfing

Die Entstehung des Wiener Aktionismus ist ja sehr merkwürdig gewesen, aus dem Kuchling-Kreis, Du weißt ja ….

Kuchling? Das war mir nicht bewusst, nein.

Aso. Das Ganze geht auf den Kuchling-Kreis zurück. Der [Heimo] Kuchling [gest. 23.9.2013 im 96. Lebensjahr] war Assistent von Wotruba, hat an der Akademie für bildenden Künste am Schillerplatz Vorlesungen gehalten und hatte einen Kreis um sich gebildet, weil er von einem Besuch in Frankreich, in Paris, Material über ungegenständliche Malerei gebracht hat. Das hat’s damals in Wien nicht gegeben. Das war sehr nett von ihm, dass er diese Informationen alle aus Paris gebracht hat, diese Variationen des Tachismus bis hin zu solchen mit aktionistischen Elementen – wenn einer mit dem Motorrad ins Bild reingefahren ist usw. Das hat’s in Wien alles nicht gegeben, mit ihm begann’s. Und er hat Fotografien mitgebracht davon, aber alle schwarz/weiß Hahahaha, und so hat man in Wien diese moderne Malerei nur in Schwarz/Weiß gekannt.

Das hat nachgewirkt bis zu Rainers Übermalungen …

Jajajaja hahahha. Aber er hat eben einen Anhängerkreis gehabt in der Akademie, alle, die Interesse daran hatten, haben sich als außerordentliche Hörer inskribiert. In dieser Gruppe rund um den Kuchling waren alle, also alle späteren Aktionisten. Diese Gruppe hat sich dann gespalten hat in diejenigen, denen es nicht gefallen hat, dass da nix g’schiecht, der Mühl z. B., und die andere Gruppe mit dem Peter Pichl, [2] das war die andere Richtung, die beim Kuchling geblieben ist. Diese zwei Gruppen des gespaltenen Kuchling-Kreises haben einander irgendwie bekriegt. Hähähä. Aber der Kuchling hat mich immer wieder zum Fischessen eingeladen …

Dich – oder alle?

Nein, mich. Wir haben dann diskutiert, aber wir waren nicht spinnefeind, sondern haben nur andere Ansichten gehabt. Der Kuchling hat gesagt, das mit dem Aktionismus ist ein Blödsinn, das geht alles in die falsche Richtung, ins Unkünstlerische, womit er ja irgendwie Recht hatte …

Recht bekommen hat – sie haben ihm ja mit der Zeit Recht gegeben, seine Prognose erfüllt.

Ja. Und während die …

Mühl, Nitsch …

Naja, der Nitsch ist insofern ein Sonderfall, als er diesen Aktionismus, den der Mühl dann – den hab’ ich ja nicht akzeptiert, sondern ich hab an eigenen g’habt, der ganz anders ausgeschaut hat. Das Ganze hat sich verbrämt mit Psychoanalyse, im Gegensatz zu den verbliebenen Anhängern vom Kuchling …

Die wollten einfach Künstler sein …

Die wollten Künstler sein, haben weiter ihre Kunstwerke gemacht …

… während die anderen mit der Psychoanalyse in Richtung Sozialtechnik gegangen sind, der Mühl, der Nitsch halt religiös verbrämt.

Also der Nitsch und der Mühl haben bei mir Analyse gemacht, sog. Lehranalyse. Die Analyse vom Mühl war eine eigenartige Geschichte: bei einem Kinderheim von geflohenen Ungarn als Zeichenonkel angestellt. Das Ganze wurde therapeutisch gesehen, war freudianisch inspiriert, und man hat verlangt, dass Mühl psychoanalytisch ausgebildet ist, und zwar genau zu diesem Zweck ausgebildet wird. Das hab’ ich gemacht, das wurde mir übertragen.

Warst Du in der Gesellschaft?

Ja, ich war in der Gesellschaft und es haben sich etliche dafür ausgesprochen, dass ich das mach’. So hab’ ich also den Mühl in eine Therapie genommen, eben genau zu diesem Zweck, dass er als Zeichenonkel bei den Kindern therapeutisch intervenieren kann. Auf das hin hab’ ich ihn ausgebildet. Er hat das weit überschritten, vor allem die Grundregeln nicht beachtet. Was ich ihm von Anfang an vorgeworfen hab’: dass er die Abstinenzregel nicht …

Schon damals?

Ja.

Mit den Kindern?

Ja. Es war das Merkwürdige – es ist für mich ein bissel schwer, das zu erzählen, weil das ja unter die Schweigepflicht fällt.

Wieso? Er ist verlässlich tot.

Naja, da kann man sich streiten.

Zumindest so strikt gilt’s nicht mehr. Er ist tot und es gibt auch keine Nachkommen, die von einer solchen Erzählung besonders betroffen sein könnten, d.h. es hat mehr ein historisches Interesse, als noch eine lebensgeschichtlich-therapeutische Bedeutung.

Jaja … ja. Naja, die Analyse des Mühl bei mir hat sich auch um ein Symptom gedreht, nämlich dass er pädophil war, schon sehr früh, mit ganz junge Madeln.

Deklariert von ihm? und mit Madeln, nicht mit Buam?

Naa, mit Madeln.

In welchem Alter?

Er hat behauptet, diese jungen Madeln in diesen Flüchtlingsheimen, die er betreut hat, die waren, wie man so sagt, verwahrlost – und er hat behauptet, sie haben sich ihm immer aufgedrängt und er konnte nicht zurück …

… der Arme …

… der Arme. Und es war eines dieser Probleme, von dem ich ihn hätte befreien sollen. Was mir nicht gelungen ist, sondern er hat das ausgebaut.

Mhm … befreien kann man ihn ja nur davon, was er selbst als Defekt sieht. Wenn er’s gern macht …

Naja, es war ihm unangenehm, weil er …

Weil es aufkommen könnt’ …

Ja. Und deswegen wollte er sich mit Hilfe der Freudschen Methode, die ich ja ausgeübt hab’, befreien, und das ist ja aber net so afoch. Wir haben reine verbale Analyse gemacht und das hat halt bei ihm nix g’nutzt. Er hat dann gefunden, so schlecht isses ja net, Haha, und hat das dann zu einem Grundpfeiler seiner analytischen Methode gemacht.

Die „freie Sexualität“, gegen die Kleinfamilie, weil die halt den Finger auf den Kindern hat.

Ja. Ja.

Die Schwester kommt herein und ich verlasse das Zimmer für die Dauer ihrer Pflegeleistung. Dann:

Wo waren wir?

Du hast erzählt vom Mühl, Lehranalyse …

Von der sogenannten Lehranalyse, ja, die natürlich nur partiell war, eigentlich.

zweckgebunden und …

genau

… wie soll man sagen, diminuiert, fokussiert, nicht?

Ja, ja. Das Lustige, dass er mich dann später, bis zuletzt, immer wieder angegriffen hat und einen psychoanalytischen Standpunkt dabei einnehmen wollte – er hat „das ja alles gelernt“ – hat man ihn gefragt: Wo denn? – Na, beim Dvorak. Hahaha … Naja, das ist sehr lustig, aber bitte. Ich muß dazusagen: Es war damals in Wien ein Klima, an allen Ecken und Enden sind Gruppen aufgetaucht für freie Sexualität. Die meisten wollten bei mir eine Analyse machen, und zwar Gruppentherapie, und ich habe für viele eine Art Gruppentherapie gemacht, -beratung, Beratung gemacht. I weiß nicht ob’s g’nutzt hat oder net. Im strengen Sinn war es keine Analyse.

Beim Nitsch war es so, dass der Nitsch bei mir Analyse machen wollte, aber unter seinen Bedingungen. Er hat gesagt, er würde gern analytische Gespräche führen oder dass ich mit ihm analytische Gespräche führe, aber ihm die Garantie gebe, dass sein Kernanliegen nicht beschädigt wird, die Orgie, das Orgien-Mysterien …

Das hat er von Anfang an im Sinn gehabt, das Orgien-Mysterien-Theater?

Genau diese Geschichte hielt er für so zentral, dass er sich verbeten hat, das analytisch anzugehen. So haben wir analytische Gespräche geführt, unter Ausschluss seines eigentlichen Anliegens. Das habe ich akzeptiert. Er hat Angst gehabt, dass er seine Kreativität verliert. Hahaha.

Zugabe: Kellerg’schichten

So, Josef: Der Perinetkeller. Das war ein Installateur-Gschäft-Lager. Oder wie war das?

Der Perinetkeller war das Lokal, das Parteilokal der Trotzkisten. Das war die Österreichische Sektion der 4. Internationale.

Die haben dieses Kellerlokal gehabt? Das war ihre Zentrale?

Ja, das war ihre Zentrale.

Jössesna, wer war denn des damals? Von wann red’ ma? 50er Jahre schon?

Das war … ja, die san alle scho tot …

Der deutsche Paradetrotzkist war der Mandel …

Beides. Es wurde an Hand dieses Lokals ein Teil des Streits ausgetragen. Die ursprünglichen Mieter gehörten zur Pawlow-Gruppe, also zu den italienischen, und die hatten junge Leute aufgenommen, die sich aber auf die Seite des Mandel geschlagen haben, so war innerhalb der Organisation schon wieder eine Spaltung da. Mich haben beide Richtungen akzeptiert, das war das Lustige. Die Hauptrichtung, die wollte eine Vereinigung der Linken, die eine zeitlang geklappt hätte, weil sie einen Teil der Volksstimme-Mitarbeiter mitgenommen hätten. Das ist eine sehr komplizierte Geschichte …

Wie kommst Du zu dem Lokal? Dass Du’s verwenden konntest? Es war doch Dein Lokal dann?

Es war mein Lokal, weil ich dann der Chef von allen war.

Der Chef der politischen Gruppe?

Ja.

Inklusive der Übertragung, in der Rechtsnachfolge auch als Mieter?

Mietvertrag, das war nur ein Mietvertrag. Inzwischen haben sie’s aber auch dem Mühl angeboten gehabt, der wollte daraus einen Ausstellungsraum für seine Sachen machen. Daraus wurde dann nichts. Ich hab das Ganze in die Hand gekriegt und meine Gruppe, also die jungen Trotzkisten, haben das dann in meinem Namen weiter benützt … ja, und ich hab’ sie dann dazu überredet, eine Kunstgalerie daraus zu machen, wobei ich aber der Mieter war. So hat das ausg’schaut.

Die Trotzkisten haben dann nicht mehr weitergemacht, dort.

Das war ja i, haha, das war alles i.

Hat sich diese Gruppe dann eigentlich völlig aufgelöst?

Na, die hab’ i dann aufgelöst. Weil am Schluss waren nur so kleine verstreute Gruppen verschiedener trotzkistischer Richtungen, die alle mich akzeptiert haben …

… untereinander spinnefeind …

Ja, genau. Und i war dann der Chef am Schluss, nachdem i a einen ausgeschlossen hatte, der mir nachher immer noch freundlich gesinnt war, merkwürdiger Weise, mir immer noch Informationen gebracht hat, obwohl er schon längst ausgeschlossen war. Ich war da der Parteiführer einer Gruppe von vier Mandeln, davon eine Frau, Aha ha ha ha. Da hat’s dann irgendwelche Streitereien gegeben innerhalb dieser Gruppe, das ist mir dann schon so auf die Nerven gegangen, dass ich das Ganze aufgelöst hab’. So hab’ ich einen Sitzungsbeschluss gemacht, der Selbstauflösung. Haha. So konnte ich mir dann zuschreiben, dass ich derjenige war, der die letzte österreichische Bastion des Trotzkismus, noch von Leo Trotzki selbst begründet, nachweislich, weil die Briefe vom Trotzki, mit denen er die österreichische Sektion gegründet hat, die hab’ i.

Jaa! Nit im Original …

Im Original.

[1Josef Dvořák, Die leise Stimme der Vernunft. Der Kulturprozess bei S. Freud und C.G.Jung, FORVM 387-394, 30. September 1986, S. 23-28. – Der Artikel fehlt im Registerband des Reprints, ebenso im Index des FORVM-Readers, den Nenning 1998 bei Amalthea widerrechtlich herausgegeben hat; desgleichen fehlt in beidem: J.D., Ein Gnadenbild aus Leder (über Maria Roggendorf und den Wiener Kardinal Erzbischof Groer), ebenda S. 17 f. -G.O.

[21934-2010, Zeichenprofessor und Freund der „Streifzüge“

Mit zwei Ausnahmen, siehe den Vorspann - gilt das gesprochene Wort, siehe das Video.

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Josef Dvorak bei Wikipedia

Josef Dvorak (* 28. Jänner 1934 in Wien) ist ein österreichischer Tiefenpsychologe, katholischer Theologe (Schüler Karl Rahners), Mitbegründer des Wiener Aktionismus und Sachbuchautor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dvorak war zeitweise als Journalist bei der Wiener TageszeitungKurier“ und der „Arbeiter-Zeitung“, ab 1966 als Redakteur für Printmedien tätig. Ab 1969 war er Stammautor der internationalen kulturpolitischen Zeitschrift FORVM und von 1973 bis zur Einstellung 1995 Mitglied von deren Redaktion.[1] Mindestens seit Anfang der 1960er war er Therapeut in Wien, aus dieser Zeit rührt auch seine Bekanntschaft mit Otto Muehl und Hermann Nitsch, die bei ihm Gesprächsanalysen machten.[2]

Im Burgenland und in Bremen wurde Dvorak durch die Inszenierung von Ritual-Performances, die im österreichischen Fernsehen übertragen wurden, als „Satanologe“ bekannt. Mittlerweile gilt er als führender Satanismus-Experte im deutschen Sprachraum.[1]

Dvorak ist gegenwärtig freier Forscher und Publizist und beschäftigt sich vor allem mit der Geschichte der Psychoanalyse, etwa von Otto Gross, des Okkultismus und ideologischer Minderheiten. Sein 1989 im Heyne Verlag erschienenes Sachbuch „Satanismus – Geschichte und Gegenwart“ gilt als Standardwerk der Satanismusforschung.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Josef Dvorak: Satanismus. Schwarze Rituale, Teufelswahn und Exorzismus, Geschichte und Gegenwart. Heyne, München, 1989. ISBN 3-453-17258-2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Peter-Robert König: Der O.T.O. Phänomen RELOAD. Band 1. Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen, München 2011, ISBN 978-3-941421-16-5, S. 44; Reprint FORVM 1954-1995. Ueberreuter, Wien 2002–2005, Ära Nenning. Teil 1: Jahrgänge 1966–1970. 6 Bde., 2003. ISBN 9783800039524; Ära Nenning. Teil 2: Jahrgänge 1971–1976. 6 Bde., 2003. ISBN 9783800039531; Ära Nenning. Teil 3: Jahrgänge 1977–1986. 5 Bde., 2004. ISBN 9783800039623; Ära Oberschlick: Jahrgänge 1987–1995. 4 Bde., 2005. ISBN 9783800039630; Register 1954–1995. 1 Bd., 2002. ISBN 3-8000-3834-X.
  2. Dvořáks Erzählungen als Text, 2. Akt: Wie alles anfing. In: FORVM online, abgerufen am 6. Mai 2020

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Termine

Der Wiener Aktionismus — Komitragödie in 2 Akten mit 1 Zugabe

Freitag 15. Juni 2018 um 19:00
Perinet-Keller,

1200 Wien-Brigittenau, Perinetgasse 1

mit: Gerhard Oberschlick

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Erstveröffentlichung im FORVM:
Juni
2018
Autor/inn/en:

Gerhard Oberschlick:

Herausgeber der Print-Ausgabe des FORVM 1986-1995 und der Online-Ausgabe hier.

Josef Dvorak:

Jahrgang 1934, gelernter Theologe und Tiefenpsychologe. Langjähriger Gerichtsreporter und außenpolitischer Redakteur bei Tageszeitungen, von 1973 bis 1995 Mitglied der Redaktion des FORVM. Er ist heute freier Forscher und Publizist und beschäftigt sich vor allem mit der Geschichte der Psychoanalyse, des Okkultismus und ideologischer Minderheiten.

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