Die Klauen des Doppeladlers
Österreichs Geschichte läßt sich mittels Geschichtsschreibung nicht darstellen, nur mittels Romanschreibung. George Saiko — aus Böhmen gebürtig, Dr. phil., Psychologe und Kunsthistoriker, nach der Rückkehr aus angelsächsischer Emigration in Wien ansässig und soeben mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur ausgezeichnet — hat auf solchem Gebiet Wesentliches geleistet durch seine Romane „Auf dem Floß“ (1948) und „Der Mann im Schilf“ (1954), beide den Bannkreis der alten Donaumonarchie ausmessend, der zweite gleichwohl, mit dem Jahr 1934 als eigentlichem Thema, bis an die Ränder der Gegenwart vorstoßend. Sehr fern literarischem Getümmel, wurde dem nun 70jährigen erst allmählich die gebührende Anerkennung zuteil — ein solides Indiz für Qualität. Im Hans Deutsch Verlag erscheint noch vor Ende dieses Jahres unter obigem Titel ein Band Erzählungen, welchem das nachfolgende Kapitel entstammt.