FŒHN » Heft 6

Das andere Österreich

Das andere Österreich. Öster­reich — der ideale Industriestan­dort.

(Broschüre der ICD-Austria)

ICD-Austria ist eine im öffentlichen Auftrag tätige Gesellschaft, die ausländische Investoren und mögliche Kooperationspartner berät und in allen Phasen einer industriellen Ansiedlung unterstützt. Unübertroffene Stabilität bei stetigem Wachstum.

Während der letzten Jahrzehnte steuerte Österreich einen Erfolgskurs wirtschaftlicher Stabilität, gepaart mit gesundem Wachstum, der in Europa seinesgleichen sucht — und anhält:

  • Höheres Wachstum industrieller Produktivität und des Bruttoinlandsprodukts als in anderen industrialisierten Ländern
  • Deutlich günstigere Arbeitskosten als in vergleichbaren Industriestaaten
  • Eine ausgeprägt niedrige Inflationsrate
  • Eine der stabilsten Währungen der Welt
  • Niedrige Kreditzinsen

Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Produktivität je Arbeiterstunde 1979-1983 in %:

Österreich 3,2
Irland 3.1
BRD 2,4
Japan 2,4
GB 2,2
Frankreich 1,9
USA 1,4

Konfliktfreies Sozialklima — hohes Wirtschaftswachstum

Der soziale Friede in Österreich gilt allen Industrieländern als Vorbild. Er beruht auf der Sozialpartnerschaft. Diese ist eine freiwillige, gut eingespielte Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen. Sie funktioniert seit Jahrzehnten. Das gemeinsame Ziel: gesamtwirtschaftlich optimale Lösungen zu realisieren und drohende Konflikte bereits am grünen Tisch zu bereinigen.

Die bekannt gute Arbeitsmoral und der hohe Ausbildungsstand der österreichischen Arbeitnehmer ermöglichen hohe Produktivität und Qualität.

Jährliche Zunahme der Lohnkosten nominell in Landeswährung 1979 -1983 in %:

Irland 17
Frankreich 14,8
GB 12,8
USA 7,9
Österreich 6,5
BRD 5,8
Japan 5,6

Streikzeit in Minuten pro Arbeitnehmer 1983:

Irland 180
USA 93
GB 85
Frankreich 42
Japan 6
BRD 1
Österreich 5,4 Sekunden

Österreich hat die niedrigste Streikrate aller Industrieländer. Produktionsausfälle durch Streiks werden in Sekunden pro Beschäftigtem und Jahr gemessen.

Österreich ist bekannt für hochqualifizierte Arbeitskräfte mit — im Vergleich zu hochindustrialisierten europäischen Staaten — günstigen Lohnkosten. Unabhängige Untersuchungen ergaben, daß österreichische Produktionskosten bis zu 30% unter dem deutschen Niveau liegen.

Arbeitskosten - Stundenlöhne (StdL) + Lohnnebenkosten (LNK) = Arbeitskosten (AK) — in der Industrie in DM pro Stunde:

 StdLLNKAK
USA 22,57 8,81 31,38
BRD 15,20 11,05 26,25
Frankreich 10,94 10,20 21,14
Österreich 10,43 9,52 19,95
Japan 13,55 4,25 17,80
GB 12,11 4,89 17,00
Irland 10,87 3,08 13,95

Durchschnittliche jährliche Zunahme der Lohnstückkosten 1979 -1983 in %:

Irland 13,9
Frankreich 12,9
GB 10,6
USA 6,5
BRD 3,4
Österreich 3,3
Japan 3,2

Äußerst niedriges Wachstum der Lohnstückkosten durch hohe Produktivitätszunahme und niedrige Lohnsteigerungen.

Günstige Startbedingungen durch gezielte Förderungen

Ein weitgespanntes, äußerst flexibles Förderungs-Instrumentarium trägt den speziellen Bedürfnissen jedes Investors in umfassender Weise Rechnung. Das Besondere daran: der Investor kann die für ihn günstigste Kombination aus einer Vielzahl von Förderungen auswählen und schafft sich damit bestgeeignete Startbedingungen.

  • 40% Investitionsprämie für Investitionen in Maschinen und Anlagen in weiten Teilen Österreichs — auch nahe der deutschen Grenze. In allen übrigen Regionen gilt die 8% Investitionsprämie. (Diese Förderungen sind vorläufig mit 31.12.1985 begrenzt.)
  • Bis zu DM 14.000,— bar als Investitionszuschuß je geschaffenem Arbeitsplatz. Weitere Zuschüsse bis zu DM 5.000,— pro Arbeitsplatz bei Beschäftigung von Arbeitslosen.
  • ERP-Sonderprogramm: Für bestimmte Regionen vergibt der ERP-Fonds geförderte Kredite mit begünstigtem Zinssatz. Bei einer maximalen Laufzeit von 15 Jahren mit bis zu 5 tilgungsfreien Jahren, beträgt der Zinssatz während der tilgungsfreien Zeit 1%, danach 5%.
  • TOP-Kredite: Für Investitionen mit Struktur- und Leistungsbilanz-verbessernder Wirkung stehen zinsgestützte Kredite bis zu 75% der Gesamtinvestition zur Verfügung (maximal öS 70 Mio.). Der Zinssatz beträgt 5,5%-6% bei einer Laufzeit bis zu 10 Jahren.
  • Zinsstützungsaktionen der Bundesländer: Für Industrie- und Gewerbeprojekte von besonderer regionaler Bedeutung gewähren die Bundesländer Zinszuschüsse von 2%-3% bei einer Laufzeit bis zu 10 Jahren.

Neu: Leasingförderung.

In einigen Regionen wird dem Investor diese Alternative angeboten, die andere Förderungen ausschließt. Dem Investor wird eine, seinen Erfordernissen entsprechende, voll ausgestattete Produktionsstätte auf Leasingbasis zur Verfügung gestellt. Dabei übernimmt die öffentliche Hand die Bezahlung der Leasingraten bis zu einer Höhe von 30% der Investitionssumme.

Großzügige Exportförderung und -finanzierung

In Österreich findet der Investor eines der bestentwickelten Exportfinanzierungs- und Garantiesysteme der Welt. Die Exportförderung sieht günstige Refinanzierungskredite bis zu 85% des gesamten Vertragswertes vor. Weitere Exportfinanzierungen speziell für kleinere Unternehmen:

  • Rediskontverfahren der österreichischen Nationalbank (Finanzierungskosten nach geltendem Diskontsatz).
  • Kredite des „Exportfonds“ (Finanzierung dzt. 8% pro Jahr). Darüber hinaus gewährt die Republik Österreich durch die Österreichische Kontrollbank AG in den meisten Fällen Exportgarantien zur Deckung wirtschaftlicher und politischer Risken. In vielen Fällen war dieses großzügige Exportfinanzierungs- und Garantiesystem ausschlaggebend für die Entscheidung, Drittländer über österreichische Produktionsstätten zu bearbeiten.

Ertragssteuerbelastung unter 40%

Holdingkonstruktionen erlauben bei entsprechender Ausschüttungspolitik eine Senkung der Ertragssteuerbelastung bis unter 40%, da für Ausschüttungen von Kapitalgesellschaften in Österreich der halbe Körperschafts-Steuersatz von max. 27,5% zur Anwendung kommt. In Verbindung mit erhöhten Abschreibungen und der Bildung von steuerfreien Rücklagen ergeben sich sogar noch geringere effektive Steuerbelastungen.

Ein Verlustvortrag ist bis zu 7 Jahren gestattet.

Die Vermögenssteuer beträgt 0,9% -1,4% des Reinvermögens.

Ausländische Investitionen in Österreich in Mrd. öS:

1978 44,5
1979 46,7
1980 50,2
1981 52,9
1982 56,3
1983 60,1

FORVM des FORVMs

Vorgeschaltete Moderation

Dieses Forum ist moderiert. Ihr Beitrag erscheint erst nach Freischaltung durch einen Administrator der Website.

Wer sind Sie?
Ihr Beitrag

Um einen Absatz einzufügen, lassen Sie einfach eine Zeile frei.

Hyperlink

(Wenn sich Ihr Beitrag auf einen Artikel im Internet oder auf eine Seite mit Zusatzinformationen bezieht, geben Sie hier bitte den Titel der Seite und ihre Adresse bzw. URL an.)

Austrian Business Agency bei Wikipedia

Austrian Business Agency - Österreichische Industrieansiedlungs- und WirtschaftswerbungsgmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1982 (als ICD Austria)
Sitz 1010 Wien, Opernring 3
Leitung René Tritscher (Geschäftsführer)[1]
Branche Wirtschaftsförderung
Website www.investinaustria.at

Die Austrian Business Agency - Österreichische Industrieansiedlungs- und WirtschaftswerbungsgmbH (ABA - Invest in Austria) ist die Betriebsansiedlungsagentur der Republik Österreich und berichtet an das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft[2]. Die Organisation ist zuständig für die Akquisition und die Betreuung von ausländischen Unternehmen, die in Österreich eine Niederlassung gründen wollen. Die ABA informiert über den Wirtschaftsstandort Österreich und berät internationale Investoren bei standortrelevanten Fragen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Betriebsansiedlungsagentur wurde 1982 als ICD Austria von der ÖBAG[3] gegründet und 1995 in Austrian Business Agency (ABA) umbenannt. Anlässlich des 25-jährigen Firmenjubiläums 2007 hat die ABA ihr Corporate Design umgestellt und verwendet nun statt Austrian Business Agency den Namen ABA-Invest in Austria, um den Unternehmenszweck klarer erkennbar zu machen. ABA-Invest in Austria beschäftigt 25 Mitarbeiter.

Die ABA betreute viele internationale Unternehmen wie Sony, Infineon, Ikea, Matsushita Electric Works, Hutchison Mobilfunk, Holmes Place oder Starbucks bei ihrer Ansiedlung in Österreich.

Eine Teilorganisation der ABA, die Location Austria, bewirbt seit 1997 Österreich als Standort für internationale Filmproduktionen. Location Austria ist gemeinsam mit Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) für die Abwicklung der Fördermaßnahmen im Rahmen der Initiative "Film Industry Support Austria" (FISA) zuständig. FISA ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zur Unterstützung von Kinofilmen mit einem nicht rückzahlbaren Zuschuss in Höhe von 25 Prozent der förderungsfähigen österreichischen Herstellungskosten.[4]

Ab 1997 war René Siegl Geschäftsführer,[5][6] Mitte 2021 folgte ihm René Tritscher in dieser Funktion nach.[7]

Tätigkeitsfelder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Wettbewerb um Direktinvestitionen befindet sich Österreich in Konkurrenz mit der internationalen Staatengemeinschaft. Die Betriebsansiedlungsagentur bewirbt den Wirtschaftsstandort und hat das Ziel, das Image Österreichs als Industrienation weiter zu verbessern. Österreich ist das viertreichste Land in der EU[8], wird aber nach wie vor hauptsächlich als Tourismus- und Kulturnation wahrgenommen.

Die ABA unterstützt ausländische Unternehmen kostenlos bei der Firmengründung in Österreich. Die Investoren erhalten Informationen über den Wirtschaftsstandort Österreich sowie über die wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Zum Tätigkeitsbereich von ABA-Invest in Austria gehört außerdem die Herstellung aller notwendigen Kontakte in Österreich sowie die Beratung bei der Standortsuche und Bereitstellung von relevanten Informationen für ein Unternehmen, wie etwa Kostenfaktoren (z. B. Lohnkosten und Infrastrukturkosten), steuerliche Aspekte oder die Performance von Wirtschaftsbranchen im Land. Unternehmen erhalten auch bei Erweiterungsinvestitionen Unterstützung.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Februar 2024 stellte der Rechnungshof eine „Überbudgetierung“ der ABA durch das Wirtschaftsministerium fest.[9][10] Auch das Fehlen einer mehrjährigen, für alle Geschäftsbereiche gültigen Marketingstrategie wurde bemängelt.[9][10] Laut ABA sei hingegen mehrjährige Planung „wenig sinnvoll“.[11]

Internationale Direktinvestitionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2019 konnte ABA-Invest in Austria mithelfen, 462 internationale Unternehmen anzusiedeln. Die Investitionssumme betrug 1,85 Milliarden Euro (ein Plus von 152 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: 734 Millionen) und die Zahl der geschaffenen Arbeitsplätze 4.896 (2018:2.888).

Aus dem traditionell stärksten Investorland Deutschland kamen 143 Unternehmen nach Österreich. Auf Rang 2 schaffte es, wie auch 2018 (28) Italien mit 45 neuen Ansiedlungen. Einen deutlichen Anstieg verzeichnete ABA-Invest in Austria bei britischen Unternehmen (2019: 24, 2018: 14). Knapp ein Fünftel (89) der Ansiedlungen, aus den CEE/SEE-Ländern. Auch konnten 2019 28 neue Startups, 10 mehr als noch im Vorjahr bei ihrer Gründung in Österreich unterstützt werden.

Auch als Forschungsstandort wird Österreich immer relevanter. Die Anzahl der neu angesiedelten, internationalen Unternehmen, die in Österreich Forschung und Entwicklung betreiben hat sich 2019 mit 66 mehr als verdoppelt (2018: 32). Diese 66 Betriebe schufen 1.871 neue Arbeitsplätze und investierten 844 Mio. Euro in den österreichischen Markt. Österreich punktet im Ausland vor allem mit höchstqualifizierten Fachkräften und einer steuerlichen Forschungsprämie von 14 %.

Bundesländerranking

2019 siedelten sich mit 235 internationalen Unternehmen mehr als die Hälfte in der Hauptstadt Wien an (2018: 182). Stärkstes Bundesland nach Wien war Salzburg mit 44 (2018: 30) Betriebsansiedlungen, gefolgt von Niederösterreich mit 39 (2018: 32) und Oberösterreich mit 37 Unternehmen (2018:15). Für Tirol und Kärnten entschieden sich jeweils 33 Betriebe (2018: 18 bzw. 22). 27 Unternehmen gingen in die Steiermark (2018: 29), sieben ins Burgenland (2018: sechs) und sechs nach Vorarlberg (2018: 16). Ein Unternehmen hat Standorte in mehreren Bundesländern.

Unternehmensansiedlungen, ABA-Projekte (Quelle: ABA-Invest in Austria)
Jahr 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
Unternehmen 152 201 256 158 198 183 201 228 276 297 319 344 355 462

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitarbeiter der Austrian Business Agency. In: investinaustria.at. Abgerufen am 30. Juli 2021.
  2. Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) der Republik Österreich, www.bmdw.gv.at
  3. ÖIAG - Österreichische Industrieholding AG, https://www.oebag.gv.at/
  4. www.filmindustrysupportaustria.at@1@2Vorlage:Toter Link/www.filmindustrysupportaustria.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Hanna Kordik: Der entnervte Abgang eines langjährigen Chefs. In: Die Presse. 21. Mai 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.
  6. Eva Konzett: Der Kronzeuge. In: Falter. 21. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.
  7. Hanna Kordik: Neuer Chef für Betriebsansiedlungen. In: Die Presse. 25. Juni 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.
  8. Eurostat 06/2018, BIP pro Kopf in KKS
  9. a b RH kritisiert zu hohes Budget bei ABA. In: ORF.at. 16. Februar 2024, abgerufen am 16. Februar 2024.
  10. a b Rechnungshof bemängelt Überbudgetierung der Austrian Business Agency durch das Wirtschaftsministerium. Presseinformation. Rechnungshof, 16. Februar 2024, abgerufen am 16. Februar 2024.
  11. APA: Rechnungshof übt Kritik: Erhielt die Standortagentur ABA zu viel Geld? In: Die Presse. 16. Februar 2024, abgerufen am 16. Februar 2024.

Werbung

Erstveröffentlichung im FORVM:
Januar
1986
, Seite 51
Lizenz dieses Beitrags:
Copyright

© Copyright liegt beim Autor / bei der Autorin des Artikels

Diese Seite weiterempfehlen

Themen dieses Beitrags